Frustig statt lustig
RETAIL Redaktion 13.01.2023

Frustig statt lustig

Mit Covid war das Onlineshoppen bei Lebensmitteln ein Selbstläufer. Jetzt setzt das Stolpern ein.

Die Finstere Brille ••• Von Christian Novacek

 

VERSCHLAFEN. Hat der Covid-Schub dazu geführt, dass das Onlinebusiness mit Lebensmitteln überschätzt wurde? Hat vorübergehende Selbstläuferqualität den Innovationsgeist erstickt? Meinereins ist mit dem Online-Lebensmittelshoppen seit jeher unzufrieden. Gemüse bestell ich nimmer, da ist die fehlende Frische eine Zumutung. Infolge ist es mir eine rechte Freude, wenn ich im stationären Handel verschimmelte Tomaten entdecke – da fühl ich mich willkommen.

Genauso schlimm finde ich, wenn weniger nach Frische jauchzende Lebensmittel knapp am MHD ausgeliefert werden. Da weiß ich nie, ob Taktik oder Unfähigkeit der Vater der Misere ist. Beim größeren Vorratskauf entsteht bei mir Fressstress, weil mehr als 50 Prozent der gekauften Lebensmittel will ich nicht entsorgen. Letztlich bleibt als Argument, warum ich unzufrieden online shoppe, der schlichte Fakt der Zeit- und Kraftersparnis beim Getränkeschleppen.
Guten Durchblick haben die Retailer bei ihren Terminfenstern, und auch das kurzfristige Ankünden der Lieferung ist vorbildlich. Aber auf Dauer wird das nicht reichen. Da fehlt ein zündender Funke, der die Freude ins Onlineshoppen bringt. Die empfinde ich derzeit nur bei den Interspar Weinwelt-Lieferungen.

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