Gediegener Vorratskauf
RETAIL christian novacek 23.11.2018

Gediegener Vorratskauf

Die Gier nach satten Rabatten kann zu wahrhaft teuren Einkaufsexzessen führen. Bei mir hat’s funktioniert.

Die Finstere Brille ••• Von Christian Novacek

ÄTSCHBÄTSCH. Manchmal gehen mir die Supermärkte ordentlich auf den Keks. Beispielsweise, wenn sie mir, wie im Sommer, Rekordeinkaufshöhen verpassen. Da gabs eine nette Markenklebeaktion mit erst 10 und dann 20 Prozent Rabatt. Ich hab natürlich nicht gecheckt, dass ich, nachdem ich die 10 verbraucht hab, völlig umsonst auf die 20 losgegangen bin. Nehm unverdrossen die teuren Leckerlis, die ich sonst nur behutsam und in Kleinstmengen in den Einkaufswagen lege – diesmal türmen sich die Zarenlachse neben dem Single Malt.

Dann das Erschrecken an der Kassa. „Sie haben die 10 Prozent verbraucht, da gibt’s jetzt keine 20”, ist die Kassierin bestimmt. Auf mein Flehen, dass ich sicher noch 100 Rabattmarken daheim hab und theoretisch noch zwei Mal mehr Rabatt kriegen müsste, beruhigt sie und meint: „Ich hol dann die Filialleiterin, da lässt sich sicher was machen.” Der Haken: „Aber lassen Sie uns das hier erst einmal abschließen!”
Man ahnt es gewiss: Abschließen heißt über den Scanner ziehen, heißt: Das hast jetzt gekauft, ätschbätsch! Sowie es ums Zahlen geht, eilt dann tatsächlich die Filialleiterin herbei, sagt knapp: „Da kann man nix machen!” und ich berappe einen Rekordeinkauf von 365 Euro, Singlehaushalt, Wocheneinkauf, ich schäm mich eh.

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