••• Von Christian Novacek
WIEN. Eine aktuelle Getränkestudie von TNS Info Research Austria mit 2.400 Konsumenten verfolgt einen interessanten Ansatz: Den einzelnen Getränkegruppen wurden Eigenschaften mittels Schlagwörtern zugeordnet bzw. nahmen die Befragten diese Zuordnung vor. Im Beobachtungszeitraum von drei Jahren zeigten sich dann feste Muster, desgleichen auch Entwicklungen, die durch die Aktivitäten der Marktteilnehmer ausgelöst wurden.
• Limonaden (ohne Cola) stehen für „Vergnügen” und abgeschwächt für „Freundschaft”. Saft, Eistee und Fruchtsirup liegen ähnlich wie Limonade.
• Cola hat seinen Schwerpunkt in erster Linie bei „Freundschaft”, deutlich schwächer bei „Vergnügen”. Eine 2014 noch vorhandene Präsenz bei „Action” ist verschwunden.
• Bier steht für „Freundschaft” und etwas schwächer auch für „Schutz”.
• Mineralwasser deckt „Gesundheit”, „Schutz” und teilweise „Action” ab. Alkoholfreies Bier sucht noch seine Position: Es steht schwächer als Bier für „Freundschaft”, ist aber gleich stark präsent im Segment „Schutz”. Zusätzlich deckt es den Bereich „Action” mit ab (isotonischer Sportbezug).
• Der Radler hat ein Profil ähnlich Bier, allerdings mit einer noch vorhandenen, aber seit 2014 rückläufigen Affinität zur „Action”. Die Action, die dem Radler abgeht, dürfte beim alkoholfreien Bier gelandet sein. Grundsätzlich dominieren bei der „Action” Energy Drinks – Mineralwasser und alkoholfreies Bier punkten hier auf schwächerem Niveau.
Trinken ohne Status
Was für alle untersuchten Getränkekategorien gilt: sie decken das Bedürfnis „Status” nicht ab. Cider hatte dort 2014 eine leichte Ausprägung, diese scheint aber im Zeitverlauf wieder verloren zu gehen. Insgesamt hat eine Kategorie dann gute Chancen, wenn sie ein definiertes Bedürfnis punktgenau abdeckt. Generell haben Getränkekategorien ein gewisses Risiko, wenn sie widersprüchliche Bedürfnisse abdecken wollen. Unklarheiten bestehen derzeit bei alkoholfreiem Bier, aber insbesondere bei Mineralwasser mit Geschmack.