WIEN. Gemäß einer hochgerechneten Mitgliedererhebung des Handelsverbands droht aufgrund der explodierenden Energiekosten rd. 6.000 Geschäften bis Jahresende die Schließung; um dem entgegenzuwirken, hat die Interessensvertretung des heimischen Handels gemeinsam mit dem Austrian Council of Shopping Places (ACSP) eine Kooperation zum Energiesparen beschlossen.
Optimierung auf allen Ebenen
Der ausgearbeitete Pakt enthält Empfehlungen an die Mitgliedsunternehmen für Energiesparmaßnahmen in vier Bereichen – ein grober Überblick: Im Bereich Beleuchtung wird u.a. die flächendeckende Umstellung auf LED, der verstärkte Einsatz von Bewegungsmeldern und die Reduzierung der Beleuchtungsintensität empfohlen; was die Klimatisierung anbelangt, raten HV und ACSP zur Senkung der Raumtemperatur und Optimierung der Kühltemperaturen.
Ein weiteres Augenmerk gilt dem Energiesparen bei der Belüftung; hier lauten die wichtigsten Vorschläge auf Intervall-Schaltungen statt Dauerlauf und das Herunterfahren der Belüftungsanlagen außerhalb der Öffnungszeiten. Punkto Einsatz von Elektrogeräten wird insbesondere zum Einsatz von Zeitschaltuhren sowie zu einer breitflächigen Umstellung auf Equipment der Energieklasse A geraten.
„Unsere Branche hat die negativen Auswirkungen der Pandemie noch lange nicht verdaut, jetzt kämpfen wir mit einer Verteuerung der Stromkosten von durchschnittlich 219 Prozent. Die steigenden Energiepreise gefährden den Wirtschaftsstandort Österreich und 600.000 Arbeitsplätze allein im Handel. Energiesparen wird damit zum Gebot der Stunde. Daher setzen wir gemeinsam mit den heimischen Einkaufszentren umfassende Schritte, um möglichst viel Strom einzusparen”, kommentiert HV-Geschäftsführer Rainer Will den Pakt.
Energiekostenzuschuss
Ebenso wie Rewe-Vorstand Marcel Haraszti (s. Meldung links) appelliert auch der HV an eine Berücksichtigung der Händler im Rahmen des Energiekostenzuschusses – und „eine Reform des Merit-Ordner-Systems auf EU-Ebene”, so Will. (red)