„Jedes Jahr ist eine Herausforderung”
© Staud’s Wien / www.diefotografin.at
RETAIL Redaktion 27.05.2022

„Jedes Jahr ist eine Herausforderung”

Die Kunden und die Partner bestens verstehen – das will Staud’s. Hilfreich ist, dass die Chefs selbst anpacken.

••• Von Georg Sander

WIEN. Die Herausforderungen in der Lebensmittelbranche werden von Jahr zu Jahr nicht weniger. Wer edle Rohstoffe verfeinert, wie es Staud’s tut, weiß, dass auch das ganz „normale” Wetter Ernten und somit den Produktionszyklus stören kann. Das das Wetter immer extremer wird, macht die Sache nicht einfacher. Da passt es gut, dass beide Geschäftsführer, Jürgen Hagenauer (für das saure Sortiment) und Stefan Schauer (für das süße Sortiment) nicht nur die Chefs, sondern selbst Landwirte sind. Somit können sie die hohen Ansprüche an das Unternehmen selbst sowie jene der Kunden nicht nur managen, sondern wirklich von Anfang bis Ende nachvollziehen.

Qualität ist gefragt

„Wir sehen vor allem eine gesteigerte Wertschätzung für kontinuierlich hohe Qualität”, erklären beide auf Anfrage von medianet. Hagenauer und Schauer registrieren hierbei einige Entwicklungen. Der Bio-Trend ist beispielsweise ungebrochen. Die Bio-Fruchtaufstriche mit Ursprung Österreich oder EU, bewusst gesüßt mit österreichischem Bio-Rübenzucker sowie die österreichischen Bio-Honige sind laut Staud’s sehr gefragt.

Das passt auch zum Trend Regionalität und Saisonalität: „Hier leisten unsere ‚Limitierten' seit Jahrzehnten Pionierarbeit. Neu ist ein wachsendes Verständnis der Kunden für Saisonalität, die Geschmäcker orientieren sich zunehmend an der Jahreszeit.” Zu bewussterem Konsumieren passt auch, dass es den Wunsch gibt, weniger Zucker zu sich zu nehmen, dem man mit reduziertem Zuckergehalt Rechnung trägt.
Auch das Thema Zero (Food) Waste ist ein Thema. Bei Staud’s wird durch Pasteurisation haltbar gemacht – ist das Produkt jedoch mal geöffnet, gilt: Je höher der Fruchtanteil, desto geringer die Haltbarkeit. Es gibt kein einziges Konsumenten-Gebinde mit hohem Fruchtanteil mehr, das größer als 250 g ist. Das reduziert weggeschmissene Lebensmittel – für die Kunden und die Gastro.

Für Konsument und Gastro

Bei Staud’s gibt’s immer wieder Neues – für B2B-Kunden und Konsumenten. „Produktseitig haben wir seit Februar unser Sortiment der zuckerreduzierten Fruchtaufstriche erweitert: Zu den sieben bestehenden Sorten haben sich die klassische Erdbeere, die exotische Kiwi und die ausgefallene Haskap-Beere gesellt – alle drei in fein passierter Form”, erklärt Stefan Schauer. Außerdem bereichert man das Spezialitätenregal schon bald mit einer neuen, limitierten Sorte: Die „Mirabelle von Nancy” ist eine besonders alte Fruchtsorte und überzeugt mit ihrer vollaromatischen Süße. Als Kostprobe gab es sie bereits im letztjährigen Adventkalender, den die Firma jedes Jahr als feinen Teaser für neue Sorten verwenden.

Gut vorbereitet

Ein weiterer Fokus liegt auf dem Ausbau des Angebots für Gastronomie und Hotellerie. Mit den neu entwickelten Gastroboxen hat das Traditionsunternehmen die Portionsgrößen in neue Form gebracht. Im komplett plastikfreien Überkarton mit Sichtfenster und abtrennbarem Deckel wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch die Lagerung und das Handling erleichtert. Die sortenreinen Einheiten enthalten ab sofort 60 anstelle von 56 Stück. Neben den traditionellen Leichtkonfitüren mit Wien-Motiven am Verschluss werden auch die zuckerreduzierte Linie und die Bio-Sorten als Portionsgrößen angeboten.

All das auch anzubieten, muss erst einmal geschafft werden. Letztes Jahr waren beispielsweise viele Sorten aufgrund von Frostschäden und Wetterkapriolen von Ausfällen betroffen. Im Fruchtbereich hat man noch Vorräte lagernd. Beim Sauergemüse sei es anders; hier wird tatsächlich alles während der Erntesaison eingelegt, und es kann nicht auf Reserven aus den Vorjahren zurückgegriffen werden. Jürgen Hagenauer meint abschließend: „Generell ist es jedes Jahr eine Herausforderung, die hochwertigen Frucht- und Gemüsesorten in ausreichender Menge zu bekommen. Wir haben das Glück, im Frucht- wie auch Gemüsebereich mit langjährigen Partnern zusammenzuarbeiten und hier bevorzugt behandelt zu werden.”

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