Kartellamtschef Andreas Mundt: Übernahme hätte Preiserhöhungen bedingt.
Bonn. Trotz Zugeständnissen darf Deutschlands größter Lebensmittelhändler Edeka die Kaiser's-Tengelmann-Supermärkte nicht übernehmen. Das deutsche Kartellamt untersagte gestern, Mittwoch, die Pläne des Branchenprimus und seines Mülheimer Rivalen.
Die Fusion hätte zu einer Verschlechterung des Wettbewerbs auf ohnehin stark konzentrierten regionalen Märkten und Stadtbezirken im Großraum Berlin, in München und Oberbayern sowie in Nordrhein-Westfalen geführt. Kartellamtschef Andreas Mundt: „In diesem Fall kommt es vor allem auf die Marktverhältnisse vor Ort an.” Nicht der relativ geringe bundesweite Marktanteil von Kaiser's Tengelmann sei entscheidend. „Niemand fährt zum Einkaufen quer durch Deutschland.” Die Einkaufsalternativen wären durch den Zusammenschluss für die Verbraucher erheblich eingeschränkt worden, die Gefahr von Preiserhöhungen wäre gegeben gewesen, so Mundt. Auch gegenüber den Zulieferern wäre die ohnehin große Verhandlungsmacht der großen Unternehmen Edeka, Rewe und der Schwarz-Gruppe mit Kaufland und Lidl weiter gestiegen.(APA/dpa)