••• Von Christian Novacek
Ein Unternehmen lebt nicht von Aussagen, sondern von Umsetzungen”, sagt Christof Kastner, Chef der Kastner-Gruppe in Zwettl/NÖ. Die Umsetzung, die Kastner in die 4.000-Einwohner-Stadt platziert hat, entspricht dem Maßstab, der für die Neupositionierung der Kastner-Abholmärkte gilt: Offenere Räume, übersichtliche Regalgestaltung mit Fokus auf das Produkt und ein dezenteres Farb- und Lichtkonzept. In 2015 war das schon an den C&C-Standorten in Krems und Jennersdorf zu sehen, und im Abholmarkt Eisenstadt ist die Fertigstellung für den Sommer 2017 geplant.
Jetzt, in Zwettl, wurden 250.000 € investiert, der Großteil übrigens bei regionalen Produzenten. Herausgekommen ist ein Markt, in dem die Ware im richtigen Licht präsentiert wird, denn, so Kastner: „Es geht um g’schmackige Lebensmittel!”
Die Software dahinter
Aber ein schön aufgeräumter Markt – wie man ihn ähnlich bei Transgourmet oder Metro finden könnte – erfüllt noch nicht die Leistungskriterien eines Christof Kastner. Der weiß: „Ein schönes Logo kann man bald irgendwo hinstellen; viel wichtiger, eigentlich am wichtigsten, ist aber die Software dahinter.” Genau in dem Bereich hat das Kastner-Team ganze Arbeit geleistet: Abgesehen vom stationären Geschäft, wird nämlich aktuell vor allem das Online-Business im B2B-Bereich zukunftsfit gemacht. „Wir haben den modernsten Webshop in Europa”, ist Kastner unter Hinweis auf ein gleichsam gediegenes und einfach-schnelles Einkaufserlebnis auf shop.kastner.at überzeugt.
Zustellung braucht Webshop
Die Notwendigkeit dazu: 60% des Geschäfts laufen bereits über die Zustellung. Ergo mussten Look and Feel im Webshop top sein – offenbar gelungen, denn: „Kunden, die sonst nicht bei uns einkaufen, waren begeistert”, berichtet Kastner. Zwei der Kunststücke im Webshop: Erstens die individuelle Konditionenanpassung je nach Vereinbarung mit dem Gastro-Kunden. Zweitens eine Suchmaschine, die es mit den ganz Großen aufnehmen kann und auch bei Rechtschreibfehlern („Biehr oder Bia”) das richtige Getränk parat hält. Nicht zuletzt ist die Rechenleistung imposant: Jede Nacht müssen de facto (aufgrund besagter individueller Kundenstruktur) 4,5 Mio. Preise neu berechnet werden.
„EDV ist eine strategische Waffe”, kommentiert Kastner. Und diese lässt er sich nicht aus der Hand nehmen: Die Firmengruppe arbeitet mit einer eigenen Software, die nach einem Jahr der Umsetzung nun satte 70.000 Artikel in den Shop wuchtet.