Kaufen, vergessen und wegwerfen
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Bunter MixAllein in Österreich landen laut Zahlen des Klimaschutzministeriums pro Jahr rund 157.000 t Lebens­mittel (verpackt und unverpackt) sowie Speisereste im Restmüll.
RETAIL Redaktion 27.09.2024

Kaufen, vergessen und wegwerfen

Eine iglo-Studie zur Verschwendung von Lebensmitteln zeigt, warum Essen so oft im Rest- oder Biomüll landet.

WIEN. Am kommenden Sonntag (29. September) findet der 2020 von der UNO initiierte Internationale Tag gegen Lebensmittelverschwendung statt – erklärtes Ziel ist es, auf das globale Problem und seine Belastung für das Klima und die daraus resultierenden Kosten aufmerksam zu machen.

Auch Österreichs TK-Marktführer iglo bringt sich regelmäßig im Diskurs ein – mit Maßnahmen zur Bewusstseinsschärfung, Tipps zur Lebensmittelverwertung und aktuell auch mit einer Studie, die unter anderem zeigt, dass die Verschwendung durchaus eine Altersfrage ist – und dass besonders häufig Reste vom Mittag- oder Abendessen weggeschmissen werden.

Faktor Haushaltsgröße

Fast acht von zehn Österreichern (77,5%) haben laut Online-Umfrage (durchgeführt von Innofact, 512 Teilnehmer) in den letzten drei Monaten Lebensmittel weggeworfen – unter den 18- bis 29-Jährigen sind es knapp 95%, unter den über 60-Jährigen indes nur knapp 60%.

Ein weiterer Faktor ist die Haushaltsgröße: Ein-Personen-Haushalte gehen mit Nahrungsmitteln sorgsamer um, unter ihnen haben 65% in den letzten 3 Monaten etwas weggeschmissen, bei Haushalten mit drei oder mehr Personen sind es 89%.
Beinahe jeder Zweite hat Obst (45,7%) sowie Brot bzw. Gebäck (44,3%) entsorgt. Reste vom Mittag- oder Abendessen sind bei mehr als einem Drittel (35,7%) im Abfall gelandet, aber auch Gemüse (29,9%), Milch- (22,3%) und Wurstprodukte (18%) erleiden häufig dieses Schicksal.
Seltener werfen die Österreicher Fleisch (10,2%), Nudeln und Reis (10%), Eier (9%) und Mehlspeisen (7,8%) in die Tonne. Verhältnismäßig wenige Personen entsorgen Tiefkühlprodukte (5,9%), Kräuter und Gewürze (3,9%), Fertiggerichte (2,7%) und Fisch (2,3%).

Keine Lust auf „Rest’lessen”

Neben der Frage, was weggeworfen wird, stellt sich noch die Frage, wie oft das passiert. Hier zeigt sich, dass Reste vom Mittag- oder Abendessen in den letzten drei Monaten am häufigsten im Müll gelandet sind (5,2 Mal). Obst haben die Österreicher im gleichen Zeitraum 3,6 Mal weggeworfen. Dicht dahinter folgen Gemüse mit 3,5 Mal sowie Brot bzw. Gebäck mit 3,4 Mal.

Auch die Frage, warum sich Lebensmittel statt am Teller im Abfallbehälter wiederfinden, wurde in der Umfrage geklärt: Der Hauptgrund ist, dass Lebensmittel gekauft und dann vergessen werden und schließlich verderben (60%). Knapp ein Drittel ist sich bei manchen Lebensmitteln nicht sicher, ob sie noch genießbar sind – zur Sicherheit landen sie daher im Müll. Reste vom Mittag- oder Abendessen sind in den Augen vieler zu wenig, um am nächsten Tag noch gegessen zu werden (13%). Ein überschrittenes Mindesthaltbarkeitsdatum ist für ebenso viele ein Grund, sich von Nahrungsmitteln zu trennen. Auch ein nicht mehr so ansprechendes äußeres Erscheinungsbild ist für einige immer noch Anlass, Lebensmittel zu entsorgen (10%). (red)

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