LUXEMBURG/BRÜSSEL/WIEN. Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat vor Kurzem eine Mrd. € an Krediten für EU-Landwirte freigegeben. Ein besonderer Fokus liege auf Jungbauern unter 40 Jahren, teilten die EIB und die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit. Der Anteil junger Bauern ist in Österreich im europäischen Vergleich mit mehr als einem Fünftel besonders hoch.
Vor allem jüngere Bauern hätten oft Probleme, an Finanzierungen zu kommen, sagte EU-Agrarkommissar Phil Hogan. Im Jahr 2017 sei gut ein Viertel ihrer Anträge auf Bankkredite in der EU abgelehnt worden, gegenüber einer Ablehnungsquote von lediglich neun Prozent bei den übrigen Farmern. Die EIB-Gelder sollen nun zu besonders günstigen Konditionen und über lange Zeiträume – bis zu 15 Jahren – vergeben werden.
Weitere Investitionen
Landwirte in Europa werden bisher in erster Linie durch Direktzahlungen aus dem EU-Haushalt gefördert. Pro Jahr stehen rund 58 Mrd. € zur Verfügung. Die Höhe der Gelder richtet sich dabei vor allem nach der Größe der bewirtschafteten Fläche; angesichts niedriger Preise etwa bei Milch- und Fleischprodukten in den vergangenen Jahren stellten Tausende Landwirte in Europa allerdings trotzdem ihren Betrieb ein.
Die Gelder sollen zudem dafür genutzt werden, weitere Investitionen auszulösen. Unterm Strich sollen zwei Mrd. € an Langzeitfinanzierungen für Landwirte herauskommen, teilte die EIB weiter mit. Dadurch könnten Direktzahlungen an die Landwirte ergänzt werden, sagte EIB-Vizepräsident Andrew McDowell. Dem Agrarsektor komme auch im Kampf gegen den Klimawandel und beim Umweltschutz eine Schlüsselrolle zu. (APA)