••• Von Georg Sander
WIEN. Das Jahr 2021 begann gewissermaßen im Lockdown, und auch jetzt befindet sich das Land leider wieder in diesem „heruntergefahrenen” Zustand. Schuld ist die Pandemielage. Das ist kein Problem für die Radatz Wurstgroßmärkte, aber klarerweise wurden weniger Mittagsmenüs verkauft. „Die größten ‚Wanderbewegungen' gab es bei uns durch die unterschiedlichen Stufen des Homeoffice und Home-Schooling”, erklärt Franz Radatz gegenüber medianet.
Das Unternehmen hat die Wellen beim Imbiss- und Mittagsgeschäft direkt erlebt, so wie die Verlagerung von den „Bürostandorten” hin zu den „Wohnstandorten”. Die Pandemie bringt aber mit dem Lockdown noch ein weiteres Phänomen mit sich, nämlich dass mehr zu Hause gekocht wird. Kein Problem für Radatz. Das sei aus seiner Sicht gerade bei Fleischgerichten oft nur ein kleiner Schritt, die entsprechenden „Rohstoffe” gebe es ja im Geschäft.
„Probieren Verschiedenes aus”
Neben diesem Corona-Trend gibt es auch jenen hin zu Alternativen zu den gewohnten Produkten auf tierischer Basis. „Fleischersatz ist bei uns noch kein Thema”, so Radatz und liefert auch gleich die Erklärung „Wurstersatzprodukte kommen dem Original einfach nicht sehr nahe. Was aber nicht bedeutet, dass wir uns dem Thema verschließen – auch wir probieren laufend Verschiedenes aus und wenn’s uns schmeckt, dann testen wir in unseren eigenen Shops, ob unsere Kunden das annehmen.” An diesem Thema war man schon früh dran – seit den 1970er-Jahren gibt es auch Gemüselaibchen, die die Kunden gerne essen.
Tierwohl und Nachhaltigkeit
Schließlich würde alle, Fleischesser und Vegetarier bzw. Veganer, eines einen: „Letztlich wollen unserer Meinung nach am Ende alle das Gleiche – gute Qualität und ein gutes Gewissen”, meint er. Daher unterstützt Radatz Initiativen zu mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit. „Punktuelle Vorzeigeprogramme Einzelner bringen nur homöopathische Verbesserungen. Am meisten für die Gesellschaft bringt es, wenn sich alle gemeinsam in diese Richtung bewegen. Das bedeutet Investitionen von allen Seiten – von Produzenten, Händlern und Konsumenten.”
Man blickt also wachen Auges in die Zukunft: „Wir werden auch 2022 eine spannende Zeit erleben. Insbesondere die dramatischen Kostensteigerungen auf allen Ebenen – von der Energie über Hilfsstoffe bis zu Personalkosten – werden uns wohl die nächsten Monate auf Trab halten.”