Wien. Die Lebensmittel-Discounter setzen einen weiteren Schritt in Richtung Covenience, einen weiteren in Richtung Annäherung an Supermarkt-Serviceleistungen: Aldi und Lidl werden demnächst erstmals Kreditkarten als bargeldlose Bezahlmethode akzeptieren.
Am vergangenen Freitag kün-digte Lidl an, dass bereits ab 1. Juli in allen deutschen Filialen mit Visa- und Mastercard-Karten bezahlt werden darf. Wenig später gab auch Aldi bekannt, dass – ebenfalls per Juli – schrittweise Karten der beiden Anbieter akzeptiert werden. Auch in Österreich können Lidl-Kunden ab dem Herbst mit Kreditkarte zahlen. „Wir starten mit Visa und Mastercard”, gab Pressesprecher Simon Lindenthaler bekannt; von Hofer bleibt ein ähnlich gelagertes Statement vorerst aus.
Hintergrund des Engagements ist der Umstand, dass in der EU die Gebühren für Kreditkartenzahlungen deutlich gekappt wurden – somit werden sie nun für Discounter attraktiv.
Expansionswelle bei Lidl
Speziell bei Lidl kommt die Modernisierung im Bezahlsystem zum richtigen Zeitpunkt: Die Muttergesellschaft Schwarz-Gruppe wälzt nämlich massive Expansionspläne mit dem Format: Der Umsatz soll binnen fünf Jahren um ca. ein Viertel auf 100 Mrd. € erhöht werden. Das sagte Schwarz-Chef Klaus Gehrig gegenüber dem deutschen Manager Magazin. Der Supermarkt-Betreiber hatte 2014 einen Umsatz von knapp 80 Mrd. €. Jetzt seien milliardenschwere Investitionen fällig: Die Lidl-Märkte werden vergrößert und modernisiert. In 2018 müsste sodann das Amerika-Geschäft ins Laufen kommen, die ersten Standorte des Discounters stehen dann an; deren Anzahl soll zunächst im mittleren zweistelligen Bereich liegen.
Auch für die Kaufland-Warenhäuser der Schwarz-Gruppe sei eine massive Umstrukturierung in Deutschland vorgesehen – nicht zuletzt auf Druck der jüngsten Veränderungen: Die kanadische Hudson's Bay Company übernahm zuletzt Kaufland von Metro. (red)