SALZBURG. Möglicherweise zusatzmotiviert durch die zucker-raus-initiatve von Spar & Co., liefern auch Hofer (medianet berichtete) und Lidl ihre Status quo-Berichte zur Zuckerreduktion. Lidl Österreich hat das Thema sinnvollerweise um Salz und Fett erweitert – und reduziert mithin den Salz-, Zucker- und Fettgehalt in verarbeiteten Produkten. Die Zielvorgabe lautet hier: 20% weniger bis 2025. Einige Eigenmarken-Produkte hat das Unternehmen bereits umgestellt.
Zuckerkonsum unterschätzt
Wie Marketagent erhoben hat, unterschätzen die meisten Österreicher ihren eigenen Zuckerkonsum und dessen Folgen. Anzunehmen ist, dass die Einschätzungen betreffend Salz und Fett-Zufuhr gleichfalls deutlich daneben liegen. Ergo verbessert Lidl Österreich die Rezepturen von Eigenmarken und senkt Zucker-, Salz- und Fettgehalte in den verarbeiteten Produkten.
„Als einer der größten Lebensmittelhändler in Österreich haben wir auch eine gesellschaftliche Verantwortung. Wir wollen aktiv einen Beitrag zu einem bewussteren Lebensstil leisten. Deshalb stellen wir den Zucker-, Salz- und Fettgehalt in unseren Eigenmarken-Lebensmitteln regelmäßig auf den Prüfstand und schauen gemeinsam mit unseren Lieferanten, ob es Möglichkeiten für Anpassungen der Rezepturen gibt. Bei vielen Eigenmarken-Produkten ist uns das schon gelungen”, berichtet Alessandro Wolf, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Lidl Österreich.
Beispielsweise stecken im „Freeway” Cola pro 2 l-Flasche um 32 g weniger Zucker als bisher; bei der Salami-Pizza der Eigenmarke „Trattoria Alfredo” wurde der Salzgehalt um 36% gesenkt; auch das Fruchtjoghurt der österreichischen Eigenmarke „Alpengut” kommt mit 30% weniger Zucker aus.
Beim Zucker konzentriert sich Lidl stark auf Lebensmittel, die von Kindern oft und gerne gegessen werden: Frühstückscerealien, Joghurts, Desserts, Eiscreme, Süßgebäck, süße Brotaufstriche, Limonaden, Ketchup und Fertiggerichte. „Dort, wo der Zuckergehalt reduziert wird, kann nicht der Fettgehalt angehoben werden. Auch der Ersatz von Zucker durch Süßstoffe kommt für uns nicht infrage”, erklärt Karsten Kremer, Geschäftsleiter Einkauf bei Lidl Österreich.
Abgestimmte Vorgangsweise
Die Reduktion von Salz trifft vor allem Brot und Gebäck, Suppen, Fleisch und Wurstwaren, Snacks, Fertiggerichte, Knabbereien und Soßen. „Solche Umstellungen können nicht von heute auf morgen passieren; sie erfordern eine enge Abstimmung mit unseren Lieferanten und Partnern. Sicher ist: Unsere Kunden können sich auf geprüfte Qualität und eine vertrauenswürdige Herkunft der Nahrungsmittel verlassen”, so Kremer. (red)