Mac-User sind wie Weihnachtsgänse
RETAIL 13.11.2015

Mac-User sind wie Weihnachtsgänse

Dynamic Pricing im Onlinehandel.

Am Tellerrand••• Von Nataša Nikolic


PREISACHTERBAHN. Je nachdem, mit welchem Endgerät man im Internet einen Flug, ein Hotelzimmer oder eine Pauschalreise bucht, kann man Geld sparen oder, etwas überspitzt ausgedrückt, ausgenommen werden wie eine Weihnachtsgans. Besonderes benachteiligt ist die Spezies der Apple-User, die für eine Übernachtung mitunter bis zu 30 Prozent mehr bezahlen als PC-Nutzer. Grund ist die Annahme, dass je nach Zugangsgerät ein unterschiedlich hohes Einkommen vorliegt. Bei Apple-Nutzern wird davon ausgegangen, dass sie finanziell besser aufgestellt sind und damit auch mehr zahlen werden.

Dynamic Pricing – gehts noch?

Teurer wird es manchmal auch, wenn man zu lange nach dem günstigsten Produkt sucht oder öfter auf die Website eines Händlers klickt – da damit größeres Interesse vorausgesetzt wird, was wiederrum den Preis höher treibt. Das hat kürzlich auch Amazon bestätigt: es gäbe „Preisanpassungen je nach Kundeninteresse”. Schätzungsweise nimmt Amazon 2,5 bis 3 Millionen Preisänderungen täglich vor. Einem Bericht des deutschen Senders SWR zufolge variierten die Preise für eine Spiegelreflexkamera bei Amazon in drei Tagen um fast 1.000 €. Preisschwankungen wurden SWR zufolge vor allem zwischen 8 und 12 Uhr vormittags und abends ab 20 Uhr beobachtet. Obwohl Amazon abstreitet, dass Apple-User mehr bezahlen müssten, stellte SWR bei seiner Recherche sehr wohl Unterschiede fest. Die Preisachterbahn, das sogenannte Dynamic Pricing, ist also bei Reisen, Flugtickets und Elektronikprodukten besonders ausgeprägt.

Das Ganze ist eine ziemliche Frechheit, vor allem, wenn man bedenkt, dass hauptsächlich Studenten Macbooks nutzen, und die sind ja bekanntlich nicht die Allerreichsten.

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