WIEN. Der Halbjahresfinanzbericht der Manner-Gruppe weiß vorwiegend Positives zu berichten: Der erwirtschaftete Umsatz zwischen 1. Jänner und 30. Juni liegt bei fast 124 Mio. € und damit um 11,4% über dem Vorjahreszeitraum. Trotz Rückgang der Exportquote von 65 auf 59,4%, der sich durch eine besonders starke Performance im Inland erklärt, konnte man auch im ausländischen Markt wertmäßig zulegen. Wermutstropfen ist ein deutlicher Absatzrückgang von fast –21% im wichtigsten Exportland Deutschland, wo man sich laut Bericht aber „für die zweite Jahreshälfte eine Verbesserung erwartet”.
Rot-weiß-rote Schnittenlust
Anders als beim Nachbarn wurden die Preiserhöhungen in Österreich gut verdaut: Umsatzmäßig bilanziert man nach einem kräftigen Plus von 29,2% gegenüber dem 1. HJ 2022 bereits über dem Vorkrisenniveau 2019, doch auch der Absatz stieg um annähernd sieben Prozent.
„Die gestiegenen Rohstoffkosten, Energiepreise und Personalkosten konnten durch Verkaufspreiserhöhungen abgedeckt werden”, bilanziert CEO Andreas Kutil, der das Unternehmen 2024 verlassen wird (medianet berichtete); zu den hauptverantwortlichen inflationären Effekten habe sich die 2022 eingesetzte „Verbesserung der makrowirtschaftlichen Situation auch im ersten Halbjahr 2023 fortsetzen können”.
Abfedernde Erhöhungen
Im dritten ausgewiesenen Segment „Süßwaren Rest der Welt”, das wertmäßig das Segment Süßwaren Deutschland überholen konnte, musste man zwar einen Absatzrückgang von 13% hinnehmen, umsatzmäßig steht aber ein Plus von 10,4% zu Buche. Auch hier rechnet Kutil mit einer weiteren Entspannung: „Die Umsatzsteigerung hat in der ersten Jahreshälfte ausgereicht, um die deutlich angestiegenen Rohstoff- und Energiepreise am Weltmarkt etwas abfedern zu können, es wird mit einer weiteren Verbesserung in der zweiten Jahreshälfte gerechnet. ”
Mitarbeiterstab wächst
Beklagt wird im Finanzbericht abermals die Personalsituation, die Besetzung offener Stellen durch qualifiziertes Personal sei „aktuell nach wie vor herausfordernd und teilweise nur schwer möglich”. Dennoch konnte die Zahl der Mitarbeiter von 832 auf 865 gesteigert werden – und man will weiterhin und künftig noch intensiver auf die Ausbildung eigener Lehrlinge setzen. Es bleibe ein wesentliches Ziel, „mit gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die nachhaltige Unternehmensentwicklung zu forcieren”. (haf)