MPreis sucht die grüne Zukunft
© David Schreyer
MPreis konnte trotz Einschränkungen in der ­Gastronomie und im Tourismus den Umsatz steigern und grüne Vorhaben wie das Wasserstoffprojekt realisieren.
RETAIL Redaktion 29.04.2022

MPreis sucht die grüne Zukunft

Tiroler Filialist bilanziert über 2021 mit einem Umsatzplus von einem Prozent sowie nachhaltigen Investitionen.

VÖLS. Das Jahr 2021 war fordernd – auch für das Tiroler Familienunternehmen MPreis. Allen Einschränkungen zum Trotz steigerte der Händler indes den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr auf 990 Mio. €, was einem Plus von gut einem Prozent entsprach (siehe medianet ranking week, Ausg. No. 2294, auf Seite 76 und 77). Darüber hinaus investierte MPreis in Zukunftsprojekte wie die Wasserstoffanlage in Völs und setzte auf den Ausbau digitaler Angebote.

Wintersaison mit Handicap

Einschränkungen in der Gastronomie und die Rückgänge im Tourismus machten sich in den westlichen Bundesländern und hier vor allem in der Wintersaison bemerkbar. In den Baguette Café Bistros, die oft an die Filiale angeschlossen bzw. integriert sind, mussten die Gastronomieflächen über längere Zeit geschlossen bleiben.

„Ohne den Einsatz und das Verständnis unserer Mitarbeiter, die aufgrund der Umstände mit zusätzlichen Belastungen konfrontiert waren, wäre diese positive Entwicklung nicht möglich gewesen”, heißt es seitens der Geschäftsführung.
Letztlich konnten alle Arbeitsplätze gesichert und durch die Eröffnung neuer Märkte in Tirol, Kärnten und Südtirol weitere Stellen geschaffen werden. Insgesamt stieg die Anzahl der Mitarbeiter in Österreich und Südtirol auf mehr als 6.000 Beschäftigte.
Auch einige wichtige Weichen für die künftige nachhaltige Entwicklung des Unternehmens wurden 2021 gestellt; zentraler Bereich dabei ist die grüne Mobilität. Die bedeutendste Investition dazu ist die Errichtung einer Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff in Völs bei Innsbruck, die Ende März 2022 den Betrieb startete. Damit wurden die Grundvoraussetzungen für eine emissionsfrei Belieferung der Märkte mit Brennstoffzellen-Lkws gestellt.
Weitere Mobilitäts-Initiativen sind die Förderung des Radverkehrs durch fahrradfreundliche Gestaltung der Märkte, kostenlose E-Lastenräder zum Ausleihen, die Errichtung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge sowie Maßnahmen für Mitarbeiter wie Job-Bikes, geförderte Jahreskarten für öffentliche Verkehrsmittel und eine Mitfahr-App.

Digitale Angebote ausbauen

Weiteres Zukunftsthema für MPreis: die Digitalisierung. Gerade durch die Einschränkungen im vergangenen Jahr entdeckten viele Menschen die Vorteile des digitalen Einkaufens. MPreis hat darauf mit dem Ausbau des Onlineshops reagiert. Funktionen wie die Möglichkeit, einzelne Waren nicht nur online zu bestellen, sondern auch ihre Verfügbarkeit in einzelnen Märkten abzufragen, steigerten die Attraktivität des digitalen Marktes zusätzlich. Das Liefergebiet wurde auf Osttirol, Salzburg und Oberösterreich erweitert.

Technisch in der ersten Reihe

Als erste Supermarktkette Österreichs verwendet MPreis flächendeckend digitale Preisschilder. Die werden zentral gesteuert und zeigen Preisänderungen, etwa bei Aktionen, in allen Märkten unmittelbar und gleichzeitig an. Das bietet u.a. die Möglichkeit, durch rechtzeitige Preisreduktionen Lebensmittelmüll zu vermeiden. Gleichfalls nachhaltig bestens justiert ist die Zusammenarbeit zwischen Baguette und der App „Too Good To Go”. (red)

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