Nachhaltig, privat: Stiegl ist anders als andere
© Stiegl/Leopold
Im Talk Thomas Gstaltmaier, General­repräsentant der Privatbrauerei Stiegl, im medianet-Interview über das Geschäftsjahr, Sportsponsoring und Nachhaltigkeit.
RETAIL Redaktion 17.11.2023

Nachhaltig, privat: Stiegl ist anders als andere

Die Privatbrauerei Stiegl wirtschaftet hierzulande nicht nur gut, sie engagiert sich auch auf verschiedenen Ebenen.

••• Von Georg Sohler

Stiegl ist als Marke sehr präsent, nicht zuletzt sieht man rot-weiß-rote Fahnen mit dem Treppenlogo oft im Fernsehen, etwa wenn die Fußballnationalmannschaft spielt. Doch die Privatbrauerei engagiert sich noch weit darüber hinausgehend. Über das Label „Privat”, das Sponsoring sowie die heutzutage so wichtige Nachhaltigkeit spricht Generalrepräsentant Thomas Gstaltmaier im medianet-Exklusivinterview.


medianet:
Wie resümieren Sie das Bier-Jahr 2023 allgemein?
Thomas Gstaltmaier: Aus Stiegl-Sicht hat sich der positive Trend auch in diesem Jahr fortgesetzt. Wir konnten weiter Marktanteile gewinnen – inzwischen zweistellig, sowohl im Handel und noch deutlicher in der Gastronomie. Und das, obwohl das erste Halbjahr wettermäßig nicht ­ideal für den Bierkonsum war und der Pro-Kopf-Bierkonsum generell sukzessive rückläufig ist. Darüber hinaus zeigt natürlich auch die anhaltende Infla­tion ihre Wirkung.

medianet:
Stiegl ist eine Privatbrauerei, man kooperiert mit anderen. Wie wichtig ist der Zusammenschluss ‚gegen' große Konzerne und wie gestaltet sich der Austausch mit der Konkurrenz?
Gstaltmaier: Wir sind Gründungsmitglied des Vereins ‚Unabhängige Privatbrauereien Österreichs', welcher mittlerweile 43 heimische, familiengeführte Brauereien zu seinen Mitgliedern zählt. Wir bekennen uns zu wirtschaftlicher Unabhängigkeit und grenzen uns gemeinsam klar von internationalen Großkonzernen ab. Das zeigen wir auch auf den Produkten mit dem Herkunftssiegel ‚Österreichische Privatbrauerei – 100% unabhängig', damit ist für die Konsumenten klar erkennbar, dass sie ein österreichisches Produkt in Händen halten.

medianet: Die Brauerei engagiert sich auch stark im Sponsoring in verschiedenen Bereichen. Nach welchen Kriterien wählen Sie aus und warum machen Sie das als Biermarke bzw. was bringt es?
Gstaltmaier: Wir fühlen uns mit dem Land verbunden, deshalb halten wir Traditionen hoch und pflegen die österreichische Lebensart. Beim Sport setzen wir auf die populärsten Sportarten der Österreicher, wie Fußball oder die Nordischen Winterdisziplinen, und haben Partnerschaften mit dem ÖFB und dem ÖSV. Daneben unterstützen wir natürlich auch viele Sportveranstaltungen auf regionaler Ebene. Bei der Kultur reicht unser Engagement von der Hochkultur bis zum traditionellen Brauchtum; dazu gehören die Salzburger Festspiele oder das Jazzfestival ‚Jazz in the City' genauso wie die typischen Salzburger Volkskulturveranstaltungen Bauernherbst, Dult und Rupertikirtag. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zum kreativen Schaffen und zur österreichischen Identität. Zudem pflegen wir auch langfristige Partnerschaften und Kooperationen zum Schutz der Umwelt. Mit all diesen Aktivitäten stehen die Marke Stiegl und das Salzburger Bier für Lebensfreude, Vielfalt und Individualität und gehören zu Österreich wie die rot-weiß-rote Fahne.

medianet:
Apropos Sport – welche besonderen Erwartungen haben Sie an die Euro 2024, welche besonderen Aktionen sind schon in der Pipeline?
Gstaltmaier: Zuerst hoffen wir natürlich, dass unsere Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft möglichst weit kommt und viele Tore schießt. Bei spannenden Fußballspielen wird mitgefiebert, gejubelt und angestoßen – das ist Genuss und Lebensfreude und genau dafür stehen wir bei Stiegl. Natürlich steigt bei Großereignissen wie der EM auch der Bierkonsum. Da wollen wir in Österreich ganz vorne ‚mitstürmen'. Wir haben auch diesmal einiges für die Fans vorbereitet. Zunächst werden wir im Rahmen einer großen nationalen Promotion plus Gewinnspiel mit attraktiven Preisen die Vorfreude bei den Fans anheizen. Dazu werden unsere ‚Bestseller' Stiegl Goldbräu und Stiegl Hell in der 0,5 Liter-Mehrwegflasche mit Sonderetiketten im Euro-Design neu ‚eingekleidet'. Gemeinsam mit den im Fußballdesign gestalteten Dosen werden diese Produkte für Sichtbarkeit in den Regalen sorgen. Dazu kommen noch diverse Extras wie Kistenbeigaben sowie analoge und digitale Werbemittel.

medianet:
Ein bestimmendes Thema der Zeit ist Nachhaltigkeit. Ein nationaler Konkurrent musste da neulich umlabeln. Was tut Stiegl in dem Zusammenhang?
Gstaltmaier: Nachhaltiges Wirtschaften ist in unserer Unternehmensphilosophie auf allen Ebenen fest verankert. Das beginnt bereits beim Thema Bodengesundheit, denn nur aus einem gesunden Boden kann gutes Getreide für bestes Bier wachsen. Dafür haben wir bereits 2017 gemeinsam mit den Gerstenbauern der Erzeugergemeinschaft Zistersdorf (EGZ) im niederösterreichischen Weinviertel ein eigenes Bodengesundheitsprojekt initiiert und konnten belegen, dass die Stiegl-Braugerste nachweislich klimaschonender als internationale Braugersten ist (Anm.: Analyse internationaler, externer Experten der SFS GmbH und des FiBL, erstellt nach den SAFA-Nachhaltigkeitsleitlinien der FAO). Bei unserem sorgsamen Umgang mit den Ressourcen achten wir natürlich auf unseren CO2-Fußabdruck – eine wesentliche Rolle spielen dabei Kreislaufwirtschaft und Recycling. So bestehen zum Beispiel unsere Bierdeckelhalter zu 100 Prozent und unsere Stiegl-Bierkisten zu 80 Prozent aus dem Regranulat alter Kisten. Dadurch konnten bisher mit ca. 450.000 ausgewechselten Bierkisten rund 720 Tonnen Kunststoff eingespart werden. Und mit einem Mehrweganteil von 72,6 Prozent bei Fässern und Flaschen lagen wir auch im Vorjahr wieder deutlich über dem Branchendurchschnitt. Und im Bereich Energieeffizienz setzen wir auf Strom aus sauberen Quellen, wie Photovoltaik-Anlagen und unserem eigenen kleinen Wasserkraftwerk.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL