WIEN. Der Handelsverband und EY Österreich haben in Zusammenarbeit mit MindTake Research eine groß angelegte Konsumentenstudie mit über 1.000 Befragten durchgeführt. Thema: Die Einstellung der österreichischen Verbraucher im Bereich Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Ergänzt wurde die Studie mit einer Händlerbefragung unter 81 Mitgliedern des Handelsverbands.
Beim Kauf von Lebensmitteln achten Konsumenten vor allem auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis (87%) und eine hohe Produktqualität (83%). Danach folgen die Nachhaltigkeitskriterien Regionalität (77%), Tierwohl (72%) oder der Verzicht auf fragwürdige Inhaltsstoffe (68%).
Bio hui, CO2-Abdruck pfui
Bei differenzierter Betrachtung zeigt sich, dass nachhaltig nicht gleich nachhaltig ist. „Für Bio-Produkte und Waren aus der Region würden 55 bzw. 57 Prozent der Konsumentinnen und Konsumenten tiefer ins Geldbörserl greifen, für fair gehandelte Produkte knapp die Hälfte und für den Einkauf bei einem CO2-neutralen Händler ein Drittel”, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.
Er ist überzeugt: „Diese Zahlen belegen deutlich, dass Transparenz die Wende beschleunigen wird”, denn die Konsumenten seien durchaus bereit, im Rahmen ihrer Möglichkeiten für nachhaltige Produkte mehr auszugeben – sofern sie nur wissen, wofür.
Der Hemmschuh bei der Sache ist, wie erwartet, der Preis. Nachhaltige Produkte werden eher als zu teuer empfunden.
Kleidung ist nicht regional
Nachhaltig ähnlich gelagert ist übrigens die Mode. Hier spielt allerdings das Thema Regionalität eine deutlich untergeordnete Rolle. Die Hälfte der Befragten gibt an, auf einen „generell niedrigen Preis” Wert zu legen. (red)