Nachspiel für Zucker-Kartell?
© Kartellamt.de/Werner Schüring
Andreas Mundt, Kartellamts-Präsident, nimmt Lebensmittelbranche ins Visier.
RETAIL 02.07.2015

Nachspiel für Zucker-Kartell?

Kartellvergehen Deutsches Kartellamt hat zahlreiche Anfragen wegen Zucker-Kartells

Bonn. Auf die deutschen Zuckerproduzenten Südzucker und zwei andere Zuckerproduzenten könnten hohe Schadenersatzforderungen zukommen. Beim deutschen Bundeskartellamt haben laut Präsident Andreas Mundt mehr als 100 Unternehmen beantragt, Einsicht in die Akten eines Verfahrens gegen die drei Firmen zu erhalten.

Das deutsche Bundeskartellamt hatte die Zuckerproduzenten im Februar 2014 mit Bußgeldern in Höhe von insgesamt rund 280 Mio. € belegt. Hintergrund der Anfragen sei die Möglichkeit, Schadenersatzforderungen geltend zu machen, fügte Mundt am Dienstag in Bonn hinzu. Der Zuckerproduzent Südzucker, hierzulande mit 6,5 Prozent an der österreichischen Agrana beteiligt, hatte bereits erklärt, ihm lägen Klagen von Kunden auf dem Tisch. Das Kartellamt hatte die Strafen gegen die großen deutschen Zuckerhersteller Südzucker und Nordzucker verhängt. Auf Südzucker entfiel mit rund 195,5 Mio. € der Löwenanteil der Strafgelder. In den vergangenen Jahren hat das Bundeskartellamt verstärkt die Lebensmittelbranche und den Einzelhandel ins Visier genommen. (APA)

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