NGO versus AMA: Kind of a Pig-Deal
© Mitja Kobal/Greenpeace
Eindrücklich Die NGO Greenpeace greift zu besonderen Mitteln: Mit 15 Schweine-Attrappen demonstrierte man gegen Gentechnik im AMA-Fleisch.
RETAIL Nicole Sziesz 22.03.2019

NGO versus AMA: Kind of a Pig-Deal

Die Non-Profit-Organisation Greenpeace demonstriert gegen Gentechnik im AMA-Schweinefleisch.

••• Von Nicole Sziesz

WIEN. Für Aufruhr sorgte vergangenen Mittwoch eine Greenpeace-Aktion vor dem Bundeskanzleramt: Mit 15 Schweine-Attrappen demonstrierte die NGO bei der Ministerratssitzung gegen gentechnisch verändertes Futtermittel im AMA-Schweinetrog. Ein entsprechender parlamentarischer Antrag der SPÖ werde bereits im Landwirtschaftsausschuss des Nationalrats diskutiert.

Das braucht kein Schwein

„Trotz überwältigender Ablehnung von Gentechnik durch die Bevölkerung wird der Großteil der Schweine mit dem staatlichen AMA-Gütesiegel mit gentechnisch verändertem Soja aus Übersee gefüttert”, erklärt die Umweltschutzorganisation. Noch immer werden bis zu 90% der jährlich rund 2,5 Mio. AMA-Schweine mit gentechnisch verändertem Soja aus Übersee gefüttert. „Kein Schwein braucht Gentechnik, Ministerin Köstinger!”, steht auf einem Transparent geschrieben. So fordert Greenpeace die zuständige Landwirtschaftsministerin auf, das staatliche AMA-Gütezeichen endlich gentechnikfrei zu machen und so dem Wunsch vieler entgegenzukommen.

So schmeckt’s gleich weniger

Eine im Jänner veröffentlichte Greenpeace-Umfrage hat klar ergeben: Rund vier von fünf Österreichern würden keine tierischen Produkte wie etwa Fleisch kaufen, wenn die Tiere im Vorfeld mit gentechnisch verändertem Futter gemästet wurden. „Die Konsumentinnen und Konsumenten wissen leider nicht, ob das Schwein gentechnisch verändertes Futtermittel bekommen hat. Auf der Verpackung steht das nämlich nirgends”, sagt Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich. Er erklärt weiter, dass die Bevölkerung keine Gentechnik auf dem Teller haben will. Die Österreicher müssen sich darauf verlassen können, dass ihr Wunsch auch bei Schweinefleisch respektiert wird. Elisabeth Köstinger, Bundesministerin für Nachhaltigkeit und Tourismus, müsse dafür sorgen, dass AMA-Schweine endlich ohne Gentechnik gefüttert werden.

AMA nimmt Stellung zu GVO

Zu den Vorwürfen äußert sich die AMA wie folgt: „Mit dem AMA-Gütesiegel auf Milchprodukten, Eiern und Geflügelfleisch unterstützen wir den Wunsch der Konsumenten nach GVO-freier Fütterung.” Schweinefleisch sei hier (noch) nicht erfasst, da die Voraussetzungen für die flächendeckende Umstellung noch nicht geschaffen werden konnten. Alternativ biete die AMA aber Gütesiegel-Fleisch von GVO-frei gefütterten Tieren aus freiwilligen Modulen an. Fleisch mit diesem Zusatzlabel ist österreichweit im Handel erhältlich.

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