Nöm will Gutes tun und noch mehr darüber reden
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RETAIL Redaktion 30.06.2023

Nöm will Gutes tun und noch mehr darüber reden

Marketingleiterin Veronika Breyer im Interview über den neuen Ansatz der Unternehmenskommunikation.

••• Von Georg Sander

Die Milch des in Baden ansässigen Unternehmens kommt von 2.500 Bauernfamilien in Niederösterreich, dem Burgenland und der Oststeiermark. Die Familienbetriebe haben durchschnittlich 22 Kühe im Laufstall oder einer Kombinationshaltung, mit Auslauf an mindestens 120 Tagen im Jahr oder auf der Weide. Die Milch ist also regional – und die Nöm ist einer der bedeutendsten Arbeitgeber aus der und für die Region.

„Wir haben in Österreich den großen Luxus, durch kurze Transportwege und klein strukturierte Landwirtschaft eine sehr hohe und frische Produktqualität anbieten zu können”, erklärt dazu Veronika Breyer, Marketingleiterin der Nöm AG, im Interview.
Das Unternehmen befindet sich mit den drei Säulen – Kernmarkt Österreich, Export und B2B – auf Wachstumskurs, macht im Jahr 2022 einen Umsatz von rund 565 Mio. €. Nun soll das Thema Regionalität mehr in den Fokus gerückt werden: „Die letzten Jahre waren gezeichnet von Krisen sowie Skandalen und haben uns die Nachteile einer stark globalisierten Wertschöpfungskette aufgezeigt, während die heimische Landwirtschaft ihrem Versorgungsauftrag stets vorbildlich nachgekommen ist. Wir können Sicherheit bieten – bei der Versorgung, der Qualität und der Herkunft.” Das soll den Konsumenten bewusst gemacht werden.

Vor den Vorhang

„Wir hoffen sehr, dass sich die Konsumenten nicht von günstiger Importware am Supermarktregal beeindrucken lassen”, sagt Breyer weiter. Man will Regionalität verstärkt kommunizieren. Etwa mit der Überarbeitung von Nöm mix, getreu dem Motto „Regional ist nicht egal!”. Neben einer verbesserten Rezeptur und frischer Markenaktivierung gibt es auch eine neue Verpackung. Nöm mix ist ab sofort in einem Kartonmantelbecher erhältlich. Das spare erstens Tonnen von Kunststoff und zweitens: „Der Becher findet durch seine Transparenz in die richtigen Materialströme im Recyclingkreislauf und wird so wieder einwandfrei rückgeführt, während der Kartonmantel mit dem Altpapier recycelt wird.” Der neue Kartonmantel biete so nicht nur Nachhaltigkeit, sondern auch eine Kommunikationsfläche.

Laut Breyer sei das Fruchtjoghurt, gemessen an Distribution und der Produktionsstätte, das „regionalste Österreichs. Das möchten wir unseren Konsumenten direkt an der Packung beweisen: Wenn man unseren Kuh-R-Code am Bechermantel mit dem Handy scannt, erfährt man mittels Distanzmessung, wie weit das Nöm mix gereist ist”. Neben der On-pack-Kommunikation wird die „Regional ist nicht egal!”-Kampagne auch in Print, online und OOH stark beworben.

In Kontakt kommen

Doch damit nicht genug. „Wir optimieren nicht nur laufend unsere CO2-Bilanz entlang der gesamten Supply Chain, sondern gestalten auch unsere Produkte an sich nachhaltiger”, so Breyer. Zum Beispiel setzt man im gesamten Sortiment auf Fair Trade-Kakao oder unternehmensweit auf rePET-Material bei den Flaschen: „In Zeiten wie diesen, wo alle produzierenden Unternehmen mit sehr hohen Kostensteigerungen zu kämpfen haben, ist es nicht selbstverständlich, dass man hier die Mehrkosten für die nachhaltigere Lösung auf sich nimmt.”

Gekauft werden sollen die Produkte letztlich im LEH, mit dem Nöm wieder gut verhandeln möchte: „Ich hoffe sehr, dass wir auch mit dem Lebensmittelhandel im Heimatmarkt nach einer langen Zeit sehr harter Preisverhandlungen wieder mehr über Konsumentenbedürfnisse und Sortimente sprechen und dadurch auch in Österreich den Markt wieder stärker ankurbeln.”

Wachstum treiben

Der funktionale Proteindrink Nöm Pro und die Dessertjoghurtmarke Cremix sind derzeit auch sehr gefragt. „Die jüngsten Marktforschungsergebnisse zeigen uns auch, dass vor allem diese beiden Marken gerne von jüngeren Haushalten gekauft werden und somit wohl auch langfristiges Wachstum ermöglichen werden.”

Bleiben am Ende noch die Konsumenten, die von Inflation und Kostensteigerung betroffen sind: „Als Molkerei und somit Bindeglied zwischen Landwirtschaft und Handel sind wir uns unserer Verantwortung bewusst. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten kämpfen wir trotz massiver Kostensteigerungen auf allen Ebenen für eine möglichst faire Situation gegenüber unseren Bauernfamilien, Lieferanten, unseren Konsumenten und dem Handel.”
Auf den Markt ausgerichtete Technologie, Innovationsarbeit und Investitionen in Nachhaltigkeit sind eine herausfordernde Aufgabe, „der sich das Team neben dem daily Business motiviert stellen will, um uns als Nöm für eine genussvolle Zukunft richtig aufzustellen”.

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