Österreich ist Regionalitätskaiser
© APA/Barbara Gindl
RETAIL Redaktion 07.10.2022

Österreich ist Regionalitätskaiser

83,8 Prozent Regionalitätsanteil im Kernsortiment sind laut HV-Studie zentraleuropäischer Spitzenwert.

WIEN. Laut einer neuen, im Rahmen des Tags des Handels (s. Seite 40-41) präsentierten Studie von Handelsverband, GAW Wirtschaftsforschung und NielsenIQ lässt der österreichische Lebensmittelhandel seine Nachbarländer in Sachen regionaler Ware deutlich hinter sich: Ein Regionalitätsanteil von 83,8% im Kernsortiment – Rind- und Schweinefleisch, Milch, Brot, Eier, und Gemüse – ist ein ungleich höherer Wert als jener der zentraleuropäischen Nachbarn, die sich zwischen 60 und 80% einfinden.

Massiver Mehrwert

Auch im direkten Vergleich mit Deutschland weist Österreich einen um 5,6% höheren Anteil regionaler Produkte an der heimischen Nachfrage auf. Im Rahmen von Simulationsrechnungen zeigt sich für die genannten Produktgruppen, dass der höhere Selbstversorgungsgrad im Vergleich mit Deutschland laut Studie großen Mehrwert mit sich bringt: Eine Erhöhung der Wirtschaftsleistung um jährlich 460 Mio. € und des jährlichen Abgabenaufkommens um 152 Mio. € sowie eine Erhöhung der Beschäftigung um 3.414 Jahres-Vollzeitäquivalente.

„Unsere Studie belegt erstmals, dass der österreichische Lebensmittelhandel mit einem Regionalanteil von fast 84 Prozent im Kernsortiment nicht nur ein wichtiger Wachstums- und Jobmotor ist, sondern als verlässlicher Partner der heimischen Landwirtschaft auch ein Garant für Regionalität und Lebensqualität im Land”, betont HV-Geschäftsführer Rainer Will. Bei Milch, Brot und Eiern stammen österreichweit über alle Verwendungszwecke wie privater Konsum oder Weiterverarbeitung in Gastronomie oder Lebensmittelindustrie mehr als 90% der Umsätze von heimischen Produkten, bei Gemüse sind es 83% und bei Fleisch immerhin rund 70%.

Auch der Bio-Anteil steigt

Bemerkenswert sei auch, dass im LEH „der Anteil an Umsätzen mit Bio-Produkten in sämtlichen betrachteten Sortimenten seit 2019 trotz multipler Krisen konstant gestiegen ist”, ergänzt Klemens Hanspeter von Nielsen IQ. Bei Frischmilch liege der Bio-Anteil am Sortiment mittlerweile bei über 30%, bei Eiern und Gemüse sind es rund 25%. (red)

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