Österreichs Haushalte halten sich beim Lebensmitteleinkauf zurück
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RETAIL Redaktion 07.06.2023

Österreichs Haushalte halten sich beim Lebensmitteleinkauf zurück

WIEN. Die Österreicher kaufen weniger Lebensmittel ein - die Ausgaben dafür sind aber gestiegen. Die Einkaufsmenge lag in den ersten drei Monaten des Jahres um zwei Prozent unter den Werten von Anfang 2019, also vor der Coronakrise. Zugleich greifen die Konsumenten verstärkt zu Aktionswaren und gehen häufiger zum Diskonter, zeigen die RollAMA-Daten vom ersten Quartal 2023.

Trotz stärkerer Nutzung von Aktionen ist der "RollAMA-Einkaufskorb" im Schnitt um 16,6 Prozent teurer als vor einem Jahr - bei einer Inflationsrate (VPI) von etwa 9 Prozent. Da die Haushalte die Einkaufsmengen im Jahresabstand um 5 Prozent reduziert haben, sind ihre Ausgaben für Lebensmitteleinkäufe "nur" um 11 Prozent gestiegen. Fast ein Drittel der Einkaufsausgaben fließt in die Kassen der Diskonter. Rabatte werden immer wichtiger - Fleisch wird zur Hälfte mit Rabatt erworben, Wurst zu einem Drittel. "Debatten rund um mehr Tierwohl werden angesichts dieser Entwicklungen voraussichtlich noch lange geführt werden. Denn bei einer derartigen Preissensibilität und unter ihrem Wert verkauft, werden sich Tierwohlprodukte nur schwer am Markt durchsetzen können", heißt es in der Mitteilung der RollAMA.

Die starken Preisanstiege bei Milchprodukten ließen den Absatz von Joghurt um sieben Prozent einbrechen. Käse und Butter blieben aber im Einkaufswagerl von Frau und Herr Österreicher. Der Gemüseeinkauf ging um 8,5 Prozent zurück, vor allem weil Fruchtgemüse wie Tomaten oder Paprika mit einem 17-prozentigen Minus einbrach. Dafür hat die Krise nicht zu einem Rückgang des Bio-Anteils bei den Einkäufen geführt. 11,9 Prozent Bioanteil ist der zweithöchste Wert nach dem 1. Quartal 2022. Dazu beigetragen hat, dass der Preisunterschied zwischen Bio und konventionellen Lebensmitteln in den meisten Kategorien geschrumpft ist. Seit 2019 ist der Bioanteil bei heimischen Lebensmitteleinkäufen mit Schwankungen leicht gestiegen.

Basis für die RollAMA (rollierende Agrarmarktanalyse) sind Aufzeichnungen von 2.800 Haushalten über ihre Lebensmitteleinkäufe. Erfasst werden Fleisch und Geflügel, Wurst, Milch und Milchprodukte, Käse, Obst, Gemüse, Eier, Erdäpfel, Tiefkühlprodukte, Fertiggerichte, aber nicht Brot und Gebäck.

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