••• Von Nicole Sziesz
Welche heimischen Shoppingcenter schneiden aus Mietersicht wirtschaftlich „gut” ab und welche sieht man als „weniger gut” an? Dieser Frage widmet sich der alljährliche Shoppingcenter Performance Report Österreich, durchgeführt von dem Wirtschafts-, Standort- und Strategieberatungsunternehmen ecostra. Seit der Ersterscheinung des Reports im Jahr 2012 werden die größten Einkaufszentren des Landes auf Basis von Angaben der Mieter bzw. Expansionsleiter hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Performance bewertet und in einem Ranking zusammengefasst.
An der diesjährigen Befragung nahmen 72 Expansionsmanager jener Filialketten teil, die am häufigsten in Österreichs Shoppingcentern vertreten sind. Gesamt 151 Einkaufszentren (96 Shopping Malls und 55 Retail Parks) wurden berücksichtigt. Die Themenblöcke behandeln die wirtschaftliche Performance, die Marktbedeutung und Sonderfragen zur Anmietung eines Shops. Bewertet wurde in Form eines Schulnotensystems von 1 (= sehr gut) bis 5 (= mangelhaft).
Auch im Jahr 2019 erweisen sich die befragten Mieter mehrheitlich als zufrieden mit der Performance ihrer Stores in den ausgewählten Shoppingcentern. Bei 62 von 84 Center ist laut Angaben der Expansionsmanager die Performance der Stores durchschnittlich (ca. 3,00) oder sogar besser. Für 22 Center wird allerdings eine nicht mehr befriedigende Performance angegeben (durchschnittlich unter 3,00), und die Zahl der Zentren mit deutlich nicht zufriedenstellender Umsatzleistung (3,50 oder schlechter) liegt bei 9.
Überraschender Sieger
Der Siegerpokal ging dieses Jahr nach Vorarlberg und bringt eine kleine Überraschung mit sich: Erstmalig holt sich das Einkaufszentrum „Am Garnmarkt” in Götzis mit einer Bewertung von 1,67 den ersten Platz. Durch das sehr spezifische Centerkonzept (ein offen gelegenes Innenstadtzentrum) habe man es vermutlich an die Spitze geschafft, analysiert ecostra im Report den Erfolg des Centers.
Auf dem zweiten Platz liegt das „Donautreff” (1,86) in Ottensheim, ein ebenfalls vergleichsweise kleines Center, das als Nahversorger der Standortgemeinde einzustufen ist. Den dritten Rang belegt der „Europark” (1,87) in Salzburg, welcher auch in den Vorjahren immer eine Top 10-Platzierung einheimsen konnte.
Schlusslichter des Rankings
Am hinteren Ende befinden sich zwischenzeitlich 22 Shoppingcenter, für die eine unterdurchschnittliche Performance festgestellt wurde. Den letzten Platz belegt der „Citypoint” in Steyr (4,50), welcher in den letzten Jahren immer weiter abgerutscht ist und derzeit laut Umfragen von kaum einem Mieter positiv gesehen wird. Auf dem zweitletzten Rang landet das „Citygate Shopping” (4,25) in Wien. Auf den Plätzen davor liegen mit der „City Shopping Promenade” (4,00) in St. Pölten, dem „huma eleven” (3,84) in Wien und der „Shoppingcity” (3,81) in Wels Center, die in den Vorjahren bereits am Ende der Gesamtwertung zu finden waren. Eine überraschende und gleichermaßen enttäuschende Entwicklung verzeichne das „huma eleven” in Wien, welches vor wenigen Jahren bei laufendem Betrieb revitalisiert und deutlich erweitert wurde, aber seit dem Jahr der Neueröffnung eine deutlich nachlassende Umsatzperformence bescheinigt.
Fachmarkt schneidet besser ab
Insgesamt zeigen die Angaben der Mieter in den österreichischen Fachmärkten einen hohen Zufriedenheitsgrad. Nach wie vor erhielt keines der im Ranking angeführten FMZ eine unterdurchschnittliche Bewertung. Angeführt wird das Ranking vom „Panoramapark” in Neunkirchen (1,57), gefolgt vom GEZ West in Gleisdorf (1,60). Somit bilden die Spitze des Gesamtrankings, wie schon im Vorjahr, kleindimensionierte Fachmarktzentren. Die Schlusslichter auf den Rängen 44-46 bilden die „Passage” (3,29) in Rankweil, die „Arena Mattersburg” (3,36) und das „Pado” (3,50) in Parndorf.