WIEN. Die Einführung eines Lebensmittel-Preisrechners für Grundnahrungsmittel im Supermarkt und im Online-Handel soll laut Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) „so rasch wie möglich” umgesetzt werden. Allerdings gibt es dafür vorerst weder einen konkreten Zeitplan noch eine genaue Vorstellung, wie so eine Lebensmittelpreise-Transparenzdatenbank ausgestaltet sein sollte.
Kocher traf vergangenen Freitag Vertreter der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) und eine Runde von Wettbewerbsökonomen, um unter anderem über mehr Transparenz im Lebensmittelsektor zu sprechen. „Es muss gut überlegt sein”, so der Minister. Als Beispiel verwies er auf eine Smartphone-App zu Lebensmittelpreisen in Israel, die zu einem Rückgang des Preisniveaus um ein paar Prozentpunkte geführt habe.
Gläserne Preisgestaltung
Experten tendieren dazu, bei einem Preisrechner nur einen Warenkorb anzuzeigen, damit Supermärkte nicht ihre Preise „koordinieren” können. Aber es gebe auch andere Fachleute, die eine vollständige Preistransparenz bei Milch, Eiern, Butter, Käse, Mehl, Obst und Gemüse empfehlen, damit Konsumenten ihr Kaufverhalten auch daran ausrichten können, so Kocher. Im Gegensatz zum Spritpreisrechner in Österreich müsse man bei Lebensmitteln auch die „Heterogenität” der Produkte erfassen, etwa Herkunft und Qualität. Es könne nicht Ziel sein, dass „weniger österreichische Produkte gekauft werden”.
Damit Supermärkte die Preise für Grundnahrungsmittel an die Wettbewerbsbehörde melden, braucht es laut Kocher „eine gesetzliche Grundlage”. (red/APA)