Am Tellerrand••• Von Nataša Nikolic
TIME-OUT. Onlineshopping ist schon was Feines. Man erspart sich das lästige Gedränge in den Geschäften sowie die gestressten, leicht aggressiven Last-Minute-Shopper, die wie wild durch die Einkaufsstraßen laufen, in der Hoffnung, noch Geschenke-Restln zu ergattern. Stattdessen kann man rund um die Uhr bestellen, am besten gleich mehrere Größen, um auch sicherzugehen, dass es passt. Außerdem muss man sich nicht fertig machen und warm anziehen – aber wiederum nicht zu warm –, weil's heiß ist in Öffis und Geschäften. Man liegt also bequem im Pyjama auf der Couch und klickt sich durchs WWW – einige Tage später ist das Zeug auch schon da.
Online-Pause dringend nötig!
Dass man es mit dem Onlineshoppen ein wenig übertrieben hat, weiß man spätestens, wenn der Postler gewohnheitsmäßig und aus Versehen bei einem anläutet, auch wenn das Paket ausnahmsweise für den Nachbarn ist. Oder wenn die Postangestellten schon belustigt lächeln, weil man in dieser Woche schon das dritte Paket zurückschickt. Dann hat man eventuell einen Punkt erreicht, an dem eine Bestellpause erforderlich ist.
Genug ist's auch, wenn man bei Amazon schon als Berater fungiert, und Mailanfragen bekommt, ob man jemandem weiterhelfen kann, der dasselbe Produkt bestellt hat und jetzt eine Frage dazu hat. Das besagte Produkt: Ein MP3-Transmitter fürs Auto, der leider nichts taugt. Die Frage: „Die Sicherung ist kaputt. Der silberne Stift lässt sich nicht rausdrehen. Muss ich eine Zange nehmen?” Da ja bald Weihnachten ist (Nächstenliebe, usw.) lautete die gut gemeinte Antwort für den Verbraucher in Not, der zu einem unbrauchbaren Produkt geklickt hat: „Versuchen Sie es mal mit einem Hammer!”