Pelz in der Kollektion: Weltweiter Email-Protest gegen Luxus-Modemarke Max Mara
© Vier Pfoten
Monica Weinzettl und Vier Pfoten AktivistInnen vor dem MaxMara Store am Wiener Graben.
RETAIL Redaktion 27.02.2024

Pelz in der Kollektion: Weltweiter Email-Protest gegen Luxus-Modemarke Max Mara

Vier Pfoten-Initiative verzeichnet bis jetzt über 180.000 Emails. Aktion auch in Wien mit Schauspielerin Monica Weinzettl.

MAILAND/WIEN. Vier Pfoten startete gemeinsam mit Partnern der „Fur Free Alliance“ (FFA eine weltweite Kampagne gegen den italienischen Edel-Bekleidungshersteller Max Mara, der nach wie vor Echtpelz in seiner Kollektion hat. Während der "Big Four"-Modewochen gingen zig Tierschützer von Vier Pfoten in Wien, Berlin, Zürich, London und Sofia auf die Straße, um vor Geschäften des Unternehmens zu demonstrieren. In Wien hat sich die österreichische Schauspielerin und Kabarettistin Monica Weinzettl dem Protest angeschlossen. Zeitgleich werden gemeinsam mit der FFA Tierliebhaber weltweit aufgefordert, Protestmails an den Vorstand des Unternehmens zu schicken, um so Max Mara zum Umdenken zu bewegen - eine Strategie, die bereits bei Prada im Jahr 2019 zum gewünschten Erfolg führte. Am 22. Februar, während der Max Mara Show in Mailand, stieg ein Heißluftballon über den Firmensitz in Reggio Emilia mit dem Schriftzug „Max Mara, go fur free!“ auf.

Thomas Pietsch, Leiter des Bereichs Wildtiere in Textilien bei Vier Pfoten, sagt: „Max Mara ist tatsächlich das Schlusslicht unter den italienischen Premium-Modeunternehmen und verschließt immer noch die Augen vor der offensichtlichen Grausamkeit der Pelzproduktion. Gucci, Armani, Versace und viele andere haben bereits gezeigt, wie es geht. Denn, egal wie klein die Pelzapplikation ist: Dahinter steckt immer enormes Tierleid. Allein im Jahr 2022 wurden über 30 Millionen Nerze, Füchse und Marderhunde in Pelzfarmen gezüchtet, in kleine Drahtkäfige gepfercht und brutal für ihren Pelz getötet. Max Mara muss endlich auf Pelz verzichten, zum Wohle von Millionen von Tieren, Menschen und der Umwelt gleichermaßen. Außerdem gibt es viele alternative tierfreie Materialien, die kein Leid verursachen."

„Max Maras Festhalten am archaischen und grausamen Pelzhandel lässt das Unternehmen veraltet und gleichgültig gegenüber dem extremen Tierleid erscheinen. Max Mara sollte sich seinen pelzfreien Konkurrenten anschließen und Mitgefühl vor Profit stellen", sagt Joh Vinding, Vorsitzender der Fur Free Alliance.

Pelzindustrie - Tierquälerei und ökologischer Albtraum
In Pelzfabriken verbringen Wildtiere ihr ganzes Leben in Käfigen mit Drahtböden, ohne die Möglichkeit, natürliche Verhaltensweisen auszuüben - nur um dann durch Vergasung oder anale Elektroschocks getötet zu werden. In freier Wildbahn werden die Tiere tagelang ohne Nahrung und Wasser in Fallen festgehalten, bis sie abgeholt werden, wobei die Tiere häufig zuerst ihre eigenen Gliedmaßen abnagen, im verzweifelten Versuch zu entkommen.

Die Pelzproduktion ist auch für die Umwelt verheerend. Pelzfabriken und Gerbereien sind äußerst schädlich für Böden und Gewässer - sie pumpen Abfälle und giftige Chemikalien in die umliegende Umwelt. Und die Fallen, mit denen Wildtiere getötet werden, sind nicht zielgerichtet und verstümmeln und töten oft auch Tiere, die nicht zu den gewünschten Tieren gehören, wie z. B. bedrohte Tierarten und Haustiere von Menschen. Alles in allem ist die Pelzindustrie ein ökologischer Albtraum.

Da die Mehrheit der Verbraucher nichts mehr mit dem grausamen Pelzhandel zu tun haben will, haben große Modemarken bereits reagiert und Tierschutzrichtlinien entwickelt, die die Verwendung von Pelz verbietet. Zwanzig Länder in Europa haben die Pelzproduktion wegen Tierquälerei und der Risiken für die Umwelt und die öffentliche Gesundheit verboten. Darüber hinaus haben Israel, Kalifornien und 14 Städte in den USA den Verkauf von Pelzen verboten, um einen tierfreundlicheren Markt zu schaffen und Innovationen zu fördern.

Programm für pelzfreie Einzelhändler
Das Fur Free Retailer Programm ist die weltweit führende Initiative, die pelzfreie Unternehmen mit Verbraucher zusammenbringt, die nach ethisch produzierten Produkten suchen. Das Programm ist eine Initiative der Fur Free Alliance (FFA), die in über 35 Ländern auf der ganzen Welt aktiv ist. Die Allianz ist ein internationaler Zusammenschluss von mehr als 40 Tierschutzorganisationen, die sich gemeinsam für ein Ende der Zucht und Tötung von Tieren für ihren Pelz einsetzen.  Mehr als 1.500 Marken und Einzelhändler sind bereits Teil der Initiative.

Vier Pfoten ist der offizielle Repräsentant des Fur Free Retailer (FFR) Programms in Österreich, Australien, Bulgarien, Deutschland, den Vereinigten Staaten und Südafrika. Die globale Tierschutzorganisation bietet Unternehmen, die einen nachweislich pelzfreien Neustart anstreben, Unterstützung und Beratung. Zu diesem Zweck steht Vier Pfoten als Ansprechpartner und Vermittler bei der hochkarätigen Aufnahme in das internationale FFR-Programm zur Verfügung.

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