Prioritäten haben sich verlagert
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Es geht voranBarbara Köcher-Schulz (Leiterin Bio-Marketing), Micaela Schantl (Leiterin Marktforschung), Food-Trend-Expertin Hanni Rützler und Ge­schäftsführerin Christina Muten­thaler-Sipek (v.l.) präsentieren die aktuelle Entwicklung des Einkaufs­verhaltens.
RETAIL Redaktion 22.09.2023

Prioritäten haben sich verlagert

RollAMA-Rückblick: Die Konsumenten schauen mehr auf den Preis, sind aber bereit, für Qualität zu bezahlen.

WIEN. Krisen, Krieg und Corona haben das Einkaufsverhalten verändert. Speziell die anhaltend hohe Inflation sorgt dafür, dass sich beim Lebensmittel-Einkauf die Prioritäten verlagern. So gingen laut der rollierenden Agrarmarktanalyse (RollAMA, großteils bezogen auf Produkte im Frischebereich) die Einkaufsmengen im 1. Halbjahr 2023 um 3,5% zurück.

Qualität hat ihren Preis

Aber es gibt auch positive Tendenzen, die aus den Krisen resultieren: Weil die Konsumenten in bewegten Zeiten nach Stabilität suchen, sind die Frische (83%) und Qualität (65%) wesentliche Kriterien beim Einkauf – und das ungebrochen, wiewohl die Preise für Frischwaren im Jahresabstand um rund zehn Prozent zulegten. Die höchsten Preisanstiege gab es bei Käse (20%), bei Trinkmilch, Joghurt, Obers, Topfen (+14,6%) und bei Fruchtjoghurt, Milchmischgetränken und Desserts (+12,6%). Der Butterpreis stieg um 1,2%, Frischobst verteuerte sich um 3,8%. Die Preise für Fleisch und Geflügel stiegen um 7,9%, für Wurst & Schinken um 10,6%.

Ebenfalls rücken Aktionen immer häufiger in den Vordergrund und sind für 58% der Konsumenten ein wesentliches Kriterium. Wobei Aktionen gefragter seien als dauerhaft niedrige Preise.
Eine dazu passende Parallelentwicklung ist die expansive Dynamik bei den Eigenmarken (siehe Grafik), wobei deren USP nicht ausschließlich am Preis festgenagelt ist. (red)

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