„Scan & Go”: Billa testet erstmals Smart Shopping
© Christian Dusek/Billa
RETAIL Redaktion 10.01.2020

„Scan & Go”: Billa testet erstmals Smart Shopping

Beim Einkaufen im neuen Billa Euro Plaza in Wien-Meidling gibt das Handy den Ton an.

••• Von Paul Hafner

WIEN. Allerorts sprießen derzeit neue Billa-Filialen aus dem Boden – ob in Bad Vöslau, Götzendorf an der Leitha, Wiener Neustadt, Frauenkirchen oder St. Pölten: Der Lebensmittelhändler expandiert kräftig.

Auch im Euro Plaza, einem Business Park samt Wohnkomplex in Wien-Meidling, in dessen 14 Bürogebäuden rund 10.000 Menschen arbeiten, hat kürzlich ein Billa eröffnet. Das besondere an dem Standort: Hier kann erstmal via „Scan & Go” eingekauft werden.

Das Prinzip „Scan & Go”

Voraussetzung für den Handy-gesteuerten Einkauf ist der Besitz der für iOs und Android konzipierten Billa-App Scan & Go sowie ein Online-Account. Ist der Kunde eingeloggt, kann es losgehen: Die gewünschten Produkte werden aus den Regalen genommen, ihr Strichcode via Handykamera gescannt und parallel in den physischen wie (passiv) in den virtuellen Warenkorb gelegt.

Hat man seine Produkte beisammen und gegebenenfalls noch einmal in der App überprüft, stellt man den Einkaufskorb am Check-out zwecks Entsperrung der Artikel in eine Mulde. Hier wird, ebenfalls per Handy, mit der Kredit- oder Debitkarte gezahlt.
Was beim ersten Mal etwas Zeit benötigt, dürfte beim routinierten Scan & Go-User deutlich schneller von der Hand gehen: App und Dienst funktionieren intuitiv, dahinter steckt das Grazer Tech-Start-up Wirecube, das eine Zeitersparnis von zwei Drittel vorrechnet.

Mittagspause im Fokus

Billa-Vorstandssprecher Robert Nagele spricht beim neuen Billa von einem „Convenience-orientierten Standort”, der „ganz auf die individuellen Bedürfnisse des Publikums abgestimmt” sei.

Im Fokus steht neben Kleineinkäufen – der Self-Check-out ist auf maximal zehn Artikel begrenzt – vor allem die Mittagspause, in der dank Scan & Go Warteschlangen an den Kassen um die Mittagszeit vermieden werden sollen.
Punkto Sortiment will man vor allem mit dem umfangreichen Convenience-Angebot überzeugen: Neben einer großen Salatbar, Sushisortiment und SanLucar-Getränkebar will man die Menschen mit einem delikaten „Henry”-Bufett aus den Büros locken, das sich schon im Billa Corso im Herrnhuterhaus in der Wiener Innenstadt jahrelanger Beliebtheit erfreut.

Ausblick

Der Implementation des Scan & Go-Konzepts sei eine erfolg­reiche „family-and-friends-Testphase” vorausgegangen meint Julia Stone (am Bild links), Direktorin Digital & Innovations. Nun wird abgewartet, wie sich die Pilotfiliale bewährt; eine spätere Integration in die reguläre Billa-App sei vorstellbar, auch eine Erweiterung auf alternative Zahlungsmittel.

Vor einem menschenleeren Supermarkt braucht man sich indes nicht zu fürchten, im neuen Standort sind 23 Mitarbeiter beschäftigt. Der angepeilte Scan & Go-Umsatz liegt laut Vertriebsmanager Dominik Nagel entsprechend bei bescheidenen „zehn bis fünfzehn Prozent”.

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