Schlanker Metro für fette Investoren
GnadenlosMetro-Chef Olaf Koch ist überzeugt, dass sich Metro-Großmärkte, Real-Supermärkte und Media Markt und Saturn unter einem Dach zuletzt eher behindert als gefördert haben.
RETAIL Redaktion 09.09.2016

Schlanker Metro für fette Investoren

Der deutsche Handelsriese Metro will mit der Aufspaltung zwei „sortenreine” und attraktive Unternehmen schaffen.

DÜSSELDORF. Der deutsche Handelsriese Metro will im November Details zur geplanten Trennung des Groß- und Lebensmittelhandels von der Elektronikkette Media-Saturn bekannt geben. Bis dahin soll auch ein neuer Gruppenname stehen.

Mit der Aufspaltung will der Düsseldorfer Traditionskonzern zwei „sortenreine” Unternehmen schaffen. Die können sich besser am Markt positionieren – und somit stärker in den Blick von Investoren geraten. „Wir wollen ein für alle Mal den Schleier des Konglomerats lüften”, betonte Metro-Chef Olaf Koch.
Koch und sein Finanzvorstand Mark Frese kündigten an, dass die neuen Gesellschaften u.a. in die Digitalisierung, Modernisierung und den Ausbau des Services investieren werden. Die Elektronikhandelskette werde darüber hinaus Ausschau nach Zukäufen halten. Bis Mitte 2017 sollen jedenfalls das angestammte Großhandels-Geschäft (Metro Cash&Carry) und die ­Real-Supermärkte separat an der Börse gelistet sein.

Zweifel am Erfolg

In der Metro AG verbleiben im Wesentlichen die Elektronik-Ketten Media Markt und Saturn, an denen der streitbare Gründer und Milliardär Erich Kellerhals beteiligt ist. Während die größten Metro-Anteilseigner Haniel, Schmidt-Ruthenbeck und Beisheim die Aufspaltung begrüßen, zweifelt Kellerhals am Erfolg: „Die Strategie der Aufspaltung mag für Manager wie Olaf Koch der einzige Ausweg sein. Ob dieser Weg die Wende bringen wird, ist sehr unsicher.” (APA/nov)

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