••• Von Paul Hafner
Pünktlich zum morgigen (18. März) World Recycling Day präsentierte Coca-Cola kürzlich seine jüngsten Maßnahmen zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft – und damit einhergehend eine Reihe von Innovationen, mit der man seine CO2-Bilanz erheblich zu verbessern gedenkt.
Die wichtigste Kunde gleich vorweg: Alle Limonadenprodukte, die am Standort Edelstal produziert werden, sowie PET-Flaschen der Marke Powerade werden auf Flaschen aus 100% recyceltem PET umgestellt – und der Anteil von 30,5% rePET des gesamten in Edeltstal produzierten PET-Portfolios bereits im Laufe der kommenden Wochen „signifikant erhöht”, wie Herbert Bauer, General Manager bei Coca-Cola HBC Österreich, verkündet. „Wir haben mit der Umstellung bereits im Dezember 2022 begonnen und lassen die Produkte sukzessive in den Markt einfließen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des Materials im Wertstoffkreislauf, aber auch zur Emissionsreduktion.” Da rePET „einen deutlich geringeren CO2-Fußabdruck hinterlässt als neues PET, sparen wir mit dem Umstieg pro Jahr nicht nur bis zu 6.000 Tonnen Neumaterial, sondern auch mehr als 9.000 Tonnen CO2”, rechnet Bauer vor.
Vorreiter Römerquelle
Die Umstellung des Limonadenportfolios auf rePET kann als der bedeutendste sortimentbezogene Meilenstein im Bemühen von Coca-Cola um CO2-Einsparung seit 2019 betrachtet werden – damals wurde Römerquelle – als erste Mineralwassermarke des Landes – komplett auf rePET umgestellt. Der aus alten PET-Flaschen gewonnene Rohstoff für neue Flaschen wird – für Römerquelle wie auch bei den Limonadenmarken – im PET to PET-Recyclingwerk im burgenländischen Müllendorf hergestellt. Bauer: „Das von der österreichischen Getränke-industrie vor bereits 15 Jahren initiierte Werk ist Vorreiter bei PET-Recycling – insofern muss ich hier auch einmal eine Lanze für die gesamte heimische Getränkeindustrie brechen, die im Schulterschluss für wirklich tolle Projekte verantwortlich zeichnet.”
Karton statt Plastik
Eine weitere Umstellung, die eine Einsparung von in Summe 200 t Plastik pro Jahr bringen soll, betrifft die Umverpackung der 6x1,5 l-PET-Multipackungen bei Coca-Cola, Fanta, Sprite und Mezzo-Mix: Wo man bisher auf Plastikfolien gesetzt hat, wird nun auf zur Gänze recycelbaren Karton und Kraftpapier umgestellt.
„Ja, diese Verpackungsinnovation steht primär im Dienste der Nachhaltigkeit, aber sie bietet auch eine Reihe weiterer Vorteile für die Konsumenten”, holt Katharina Rößl, Marketingleiterin bei Coca-Cola Österreich, aus: „Die neue Umverpackung aus Karton und Kraftpapier hat echten Premium-Charakter und sieht viel wertiger aus; darüber hinaus bietet sie eine deutlich bessere Handhabung.” Die Maßnahme knüpfe zudem konsequent an den 2020 lancierten „KeelClip”, der kartonbasierten Sekundärverpackungslösung für Dosen-Multipacks (s. Foto links), an; die damit einhergehende Einsparung an Plastikfolie bringt rd. 55 t pro Jahr.
Rollout für Tethered Caps
Von der 2019 in Kraft getretenen Einwegplastik-Richtlinie der EU angestoßen ist die Umstellung der Verschlüsse: Bis Juli 2024 müssen alle Getränkeverpackungen aus Einwegplastik mit einem Fassungsvermögen von bis zu drei Litern mit einem Verschluss versehen werden, der auch nach dem Öffnen fest mit der Verpackung verbunden bleibt; vielen heimischen Konsumenten sind die „Tethered Caps” bereits von ihren Milchverpackungen bekannt.
Auch Coca-Cola startete im Vorjahr eine Testphase mit 200.000 PET-Flaschen – und setzt die EU-Direktive nun vorzeitig flächendeckend in Österreich um. Konkret wird das gesamte Limonaden-, Saft- und Eistee-PET-Portfolio seit Anfang März schrittweise auf die neuen fix verbundenen Verschlüsse umgestellt.
„So wird es für Konsumentinnen und Konsumenten künftig noch einfacher, Einwegplastikverpackungen samt Verschlüssen zu sammeln und dem Recyclingkreislauf zuzuführen”, streicht Philipp Bodzenta, Public Affairs & Communications Director bei Coca-Cola Österreich, hervor. Rößl ergänzt: „Um die Konsumentinnen und Konsumenten mit den neuen Verschlüssen vertraut zu machen, wird dieses Thema auch in unsere Kommunikationsmaßnahmen mit einfließen.” Zudem mache ein Piktogramm auf der Oberseite des Verschlusses bzw. am Etikett direkt am Produkt auf die neuen Verschlüsse aufmerksam.
Real Talk am 30. März
Durch die gesetzten Schritte trage man zu einer „ganzheitliche Lösung bei, die konsumentenfreundlich und ökonomisch wie ökologisch sinnvoll ist”, sagt Bauer abschließend; mit der Nachhaltigkeit schließt Coca-Cola mitnichten ab: Am 30. März lädt der Getränkehersteller zum zweiten „Real Talk” – diesmal im Fokus: Ressourcenknappheit.