WIEN / NEW YORK. Die Sport-Onlinehandelsplattform Signa Sports United geht über die Hintertür an die Börse in New York; Investor René Benko plant dort einen Börsengang durch eine sogenannte SPAC-Transaktion.
Bei einem SPAC („Special purpose acquisition companys”) handelt es sich um eine bereits an der Börse gelistete Unternehmenshülle, die mit einer nicht notierten Firma fusioniert. Im Fall Signa Sports ist das die US-Firma Yucaipa Acquisition. Yucaipa bringt 345 Mio. USD (290 Mio. €) an Eigenkapital in das auf Radsport, Tennis, Teamsport sowie Outdoor-Bekleidung spezialisierte Unternehmen ein, zusätzlich erhält Signa Sports 300 Mio. USD (252 Mio. €) aus einer Kapitalerhöhung von an der SPAC-Transaktion teilnehmenden Investoren.
Aufs Fahrrad gekommen
Einen Teil der Einnahmen nutzt Signa Sports für den Kauf des britischen Fahrrad-Onlinehändlers Wiggle; dessen Eigentümer, der Finanzinvestor Bridgepoint, wird im Zuge des Deals ebenfalls Anteilseigner von Signa Sports. Der Onlinehandel mit Sportartikeln, unter anderem mit Fahrrädern, wächst in der Coronakrise rasant. Der globale Markt für Sportartikel wird auf rd. 1 Billion USD im Jahr geschätzt.
Signa Sports wollte eigentlich bereits 2018 über einen klassischen Börsengang an den Kapitalmarkt, entschied sich dann aber für eine private Finanzierungsrunde; seither sind der japanische Handelskonzern Aeon und die asiatische Central Group sowie die deutsche R+V Versicherungsgruppe beteiligt. Sie alle bleiben nach der SPAC-Transaktion Aktionäre von Signa Sports.
Benkos Imperium
Zu Benkos Unternehmensgruppe Signa gehören zahlreiche Immobilien und auch der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof. (APA)