Spar hat den Marktanteil auf 34,6 Prozent gepusht
© Spar/Johannes Brunnbauer
RETAIL Redaktion 12.03.2021

Spar hat den Marktanteil auf 34,6 Prozent gepusht

Der Händler stellte sich 2020 perfekt auf die ­Kundenwünsche in der Krise ein – und reüssiert entsprechend.

••• Von Christian Novacek

WIEN. Corona hat in 2020 einiges durchgewirbelt – und u. a. auch die perfekte Reaktion auf die Pandemie hat Spar die Position des Marktführers eingebracht. Spar gewinnt 1,8 Prozentpunkte Marktanteil und hält mit 34,6% die Poleposition. Vorstandssprecher Fritz Poppmeier dazu: „Unser Anspruch ist es natürlich, Marktführer zu bleiben – und diese Marktführerschaft weiter auszubauen.” Die Entwicklung im Jänner 2021 sei entsprechend und unterstreiche diesen Anspruch.

Laut Marktforscher Nielsen steigerten sich die LEH-Erlöse in Österreich in 2020 um zehn Prozent – bei Spar betrug die Steigerung der Brutto-Erlöse 16,5% auf 7,48 Mrd. €. Der Verkaufsumsatz, also der Erlös inkl. der Endumsätze der Kaufleute, steigerte sich um 15,6% auf 8,32 Mrd. €.
„Dass wir 2020 die Marktführerschaft in Österreich erringen konnten, ist unseren großartigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu verdanken und eine wirklich schöne Auszeichnung durch unsere vielen treuen Kunden”, resümiert Poppmeier.
Er verweist auf die besondere Tatkraft, die in der Krise vonnöten war: „Wir wollten ganz bewusst unseren Beitrag zur Bewältigung der Krise leisten und in Arbeitsplätze, Gesundheit, Bildung und nachhaltige Bauprojekte investieren. So haben wir im Konzern fast 5.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und in allen Ländern den fast 90.000 Mitarbeitern Corona-Prämien ausbezahlt. 36 Millionen Euro flossen allein in die Bereitstellung von Masken. In Österreich haben wir über zehn Millionen Gratismasken an die heimische Bevölkerung verteilt, 15.000 freiwillige Tests beim Personal durchgeführt und 150 Lehrlinge mehr als im Vorjahr ausgebildet. Zeitgleich haben wir 720 Millionen Euro in die weitere Verbesserung der Nahversorgungsstruktur investiert.”

Top auch im Ausland

Inklusive der krisenbedingt klar gehandicapten 29 Einkaufscenter der SES schaffte die Spar Österreich Gruppe in den drei Geschäftsfeldern Lebensmittelhandel, Sportfachhandel und Shoppingcenter ein Plus von 5,6 Prozent auf 16,6 Mrd. €. Die Bedingungen für den Handel waren dabei in den acht Ländern, in denen Spar tätig ist, corona-bedingt sehr unterschiedlich.

Im Geschäftsfeld Lebensmittelhandel wuchs Spar sowohl in Österreich als auch in Ungarn, Slowenien, Kroatien und Norditalien über dem Markt – und ist dort überall unter den Top 3 der örtlichen Lebensmittelhändler.
Abseits der Sparte Lebensmittelhandel mussten die Interspar- und Maximarkt-Restaurants, Sportfachhändler Hervis sowie die SES-Shopping-Center über Wochen hinweg coronabedingt schließen. Das bescherte Hervis ein Umsatzminus von 7,3% und den Spar European Shoppingcenters einen Rückgang von 13,2%. Bezüglich 2021 ist Fritz Poppmeier aber optimistisch: „Die österreichische Politik hat mehr unterstützt als anderswo”, konstatiert der Spar-Chef. Das habe dazu beigetragen, dass sich die Kaufkraft nicht abgesenkt hat – und der Konsum mit dem Ende der Krise nach oben schnellen sollte: „Nach der Entbehrung braucht es Impulse für die Wirtschaft – daher wäre es sehr zu begrüßen, wenn wir dem gesteigerten Konsumbedürfnis mit einer raschen Rückkehr zu den gewohnten Öffnungszeiten entsprechen könnten.” Darüber hinaus wäre es hilfreich, wenn im Jahr 2021 einige Sonntage in den Einkaufszentren zu Einkaufssonntagen mutieren dürften.

Starker E-Commerce

In Ungarn, Slowenien und Österreich führt die Spar-Gruppe Lebensmittel-Onlineshops, bei denen die Nachfrage 2020 explodiert ist: Der Umsatz im Online-Geschäft stieg in Slowenien um 150%, in Ungarn um 250%. In Österreich stiegen 2020 die Bestellungen in den drei Online-Shops (Lebensmittel, Haushalt und Freizeit sowie Weinwelt) um +50%, der Umsatz wuchs um +60%. Bei Hervis verdoppelte sich der Online-Umsatz.

Bezüglich Einkaufserlebnis outet sich Poppmeier indes als Fan des stationären Handels: „Einkaufen mit allen Sinnen ist nur im Geschäft möglich – diesbezüglich ist die hohe Standortdichte hierzulande sehr vorteilhaft.”
Als aktuell bestimmende Mega-Trends ortet Poppmeier Bio und Genuss – und verweist auf die starken Zuwächse mit der Bio-Marke „Natur pur (+28%) und Spar Premium (+25%) – beide mit noch reichlich Potenzial für die Zukunft.

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