WIEN. Das Outdoor-Segment hat sich seit Pandemiebeginn zu einem zentralen, ganzjährigen Geschäftsbereich für Sportartikelindustrie und -fachhandel entwickelt. Im Zeitraum September 2021 bis Oktober 2022 hat die österreichische Outdoor-Industrie laut Hochrechnung des Verbands der Sportartikelerzeuger (VSSÖ) rund 622 Mio. € mit dem Hineinverkauf von Outdoorbekleidung, -schuhen und -zubehör in den Sportfachhandel erwirtschaftet – das entspricht 28% des Gesamtumsatzes des heimischen Sportfachhandels im Jahr 2021. Aufgrund dieser zunehmenden Bedeutung wird nun Anfang 2023 eine spezialisierte Interessengemeinschaft der Branche, die ARGE Outdoor, gegründet.
Vorbild ARGE Fahrrad
„Noch nie zuvor hat es einen derartigen Know-how- und Kompetenzzusammenschluss der österreichischen Outdoorbranche gegeben”, betont Holger Schwarting, Spreches des VSSÖ-Präsidiums. Mit dieser Bündelung werde es „erstmals möglich sein, Marktzahlen der Outdoorbranche zu erheben. Das bildet die Grundlage dafür, gemeinsam Ziele und Interessen durchzusetzen.”
Vorbild für ARGE Outdoor ist die ARGE Fahrrad, die seit über acht Jahren unter dem Dach des VSSÖ organisiert ist. „Sie ist ein Best-Practice-Beispiel für das, was mit einer spezialisierten Interessengemeinschaft alles möglich ist”, so VSSÖ-Geschäftsführer Michael Nendwich. „Die ARGE-Fahrrad wächst stetig, ist als Stimme der heimischen Fahrradindustrie eine bedeutende Kommunikations- und Informationsplattform und hat ganz konkrete Ergebnisse vorzuweisen, etwa die Ermöglichung von Dienstrad-Modellen in Österreich. Mit der gleichen Geschlossenheit werden wir auch im Outdoorbereich mit kommendem Jahr vorgehen.”
Eng in die Entwicklung der ARGE eingebunden ist Stefan Brandl, VSSÖ-Präsidiumsmitglied und Pre-Sales-Manager bei Lowa: „Die Outdoorbranche ist einer der innovativsten Bereiche der Sportartikelbranche. Das zeigt sich gerade bei Nachhaltigkeitsfragestellungen wie zum Beispiel regionaler Produktion, umweltfreundlichen Materialien und einer gezielten Kreislaufwirtschaft. Es wird Zeit, dass wir uns auf Branchenebene zusammenschließen und gemeinsam etwas vorantreiben.”
Lange Hosen und dicke Schuhe
Der Umsatz des Outdoor-Segments setzt sich zu 48% aus Bekleidung (v.a. lange Outdoorhosen, isolierte Jacken), 38% aus Schuhen (mehr als die Hälfte davon aus der Kategorie „Hiking & Outdoor Multifunction”) und zu 14% aus Zubehör (mehr als die Hälfte Rucksäcke) zusammen; neben der allgemein gesteigerten Nachfrage ist auch die verhältnismäßig geringere Preissensibilität Grund für die rasante Umsatzsteigerung. (red)