Süßes oder Saures in Zeiten von Corona
© APA/AFP/Frederic J. Brown
RETAIL Redaktion 30.10.2020

Süßes oder Saures in Zeiten von Corona

Zu Halloween ist heimisches Gruseln angesagt. Statt in Kostüme wird heuer mehr in Deko investiert.

WIEN. 17% der 15- bis 29-Jährigen in Österreich geben an, auch heuer am 31. Oktober wieder Halloween begehen zu wollen. Das ist eines der Ergebnisse einer Konsumentenbefragung der KMU Forschung Austria im Auftrag der WKÖ-Bundessparte Handel. „Für viele – vor allem junge – Konsumenten in Österreich stellt Halloween aber auch durchaus einen Kaufanlass dar“, sagt Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel der WKO. „33 Prozent der 15- bis 29-Jährigen kaufen für Halloween ein. Jene, die das tun, geben dabei im Durchschnitt etwa 30 Euro aus.“

Domäne des Stationärhandels
89% der Käufer besorgen ihre Halloween-Artikel in Ladengeschäften; davon entfallen 50% der Einkäufe auf Geschäfte in Einkaufsstraßen oder in zentraler Lage und 44% auf Geschäfte in Einkaufs- bzw. Fachmarktzentren. Ein Viertel der Befragten shoppt für Halloween heuer im Internet.
Tendenziell gilt: Je jünger, desto höher steht Halloween im Kurs. Bei älteren Konsumentengruppen spielen die aus Amerika stammenden Bräuche an „All Hallow’s Eve“ – dem Abend vor Allerheiligen – so gut wie gar keine Rolle.

Verschiebung der Umsätze
Der Handelsverband rechnet heuer mit einer Verschiebung der Halloween-Umsätze – vom nach wie vor stark dominanten stationären hin zum Online-Handel, wie er seit Beginn der Krise insgesamt zu verzeichnen ist, von Kostümen hin zu Deko-Artikeln sowie von der Gastronomie hin zum Lebensmittelhandel.

„In Summe erwarten wir einen Halloween-bezogenen Umsatz von 30 Millionen Euro, analog zum letzten Jahr“, so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Halloween und ähnliche Bräuche befeuern die Umsätze durch ihren Eventcharakter und ihre Emotionalität, was auch in Corona-Zeiten die Frequenz auf den Einkaufsstraßen erhöhe.

Heimisches Gruseln
Im Corona-Jahr 2020 gestalten sich die Feierlichkeiten schon aufgrund der verschärften Corona-Auflagen anders. Das macht sich durch rückläufige Umsätze für Kostüme und Party-Artikel bemerkbar. Umsatzsteigerungen erwartet der Handel hingegen im Bereich der Dekorations- und Bastelartikel sowie Getränke und Lebensmittel aufgrund eines reduzierten Außer-Haus-Verzehrs.

„Coronabedingtes Cocooning lässt die Österreicherinnen und Österreicher mehr Zeit zu Hause verbringen, man holt sich Halloween ins Wohnzimmer. Es wird zu Hause konsumiert, gruselig geschmückt, es werden Kürbisse geschnitzt, vor allem in Haushalten mit Kindern und in der Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen“, erklärt Will. (red)

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