Tag des Kaffees: gemeinsam Corona- und Kaffeepreis-Krise trotzen
© Fairtrade
Hartwig Kirner.
RETAIL Redaktion 29.09.2020

Tag des Kaffees: gemeinsam Corona- und Kaffeepreis-Krise trotzen

Am 1. Oktober 2020 wird dem Muntermacher mit einem internationalen Tag gehuldigt. Für Kleinbauernfamilien, die das beliebteste Heißgetränk der Österreicher anbauen, gibt es aber wenig Grund zur Freude.

WIEN. Seit Jahren ist der Kaffeepreis zu niedrig, mitunter können mit den Ernteeinnahmen nicht einmal die Produktionskosten abgedeckt werden. Fairtrade verbessert durch den Fairtrade-Mindestpreis (140 USD/Quintal), der -Prämie (20 USD/Quintal) sowie einem Bio-Aufschlag (30 USD/Quintal) die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen im Ursprung und hat seit der Produkteinführung von Kaffee im Jahr 1993 in Österreich einen Marktanteil von knapp acht Prozent erreicht. Das macht einen realen Unterschied für die Kleinbauernfamilien, ist aber immer noch zu wenig. Es braucht den Einsatz vieler Kräfte, um den Kaffeehandel hierzulande langfristig fair zu gestalten.

Dazu haben die Konsumenten in Österreich auch heuer wieder einen Beitrag geleistet. Trotz geschlossener Lokale und Kaffeehäuser im Corona-Lockdown – mittlerweile werden fast 30% des Fairtrade-Kaffees außer Haus konsumiert – stieg der Rohkaffeeverbrauch im ersten Halbjahr 2020 um fünf Prozent (2.305 t) an. Für die Kleinbauernkooperativen in Afrika, Asien und Lateinamerika bedeutet das Direkteinnahmen aus Österreich von 9,2 Mio. USD.

Bei dieser positiven Entwicklung noch nicht berücksichtigt ist das Engagement der Caritas der Erzdiözese Wien, die von nun an auf Fairtrade-Kaffee in ihren Häusern und Einrichtungen setzt.

„Das Engagement der Caritas ist vorbildlich und ich kann nur an alle Unternehmen und Organisationen des Landes appellieren, diesem Beispiel zu folgen“, sagt Hartwig Kirner, Geschäftsführer von Fairtrade Österreich, und ergänzt: „Der Trend ist seit Jahren positiv in Österreich, es gibt aber noch sehr viel Potential, um den Handel mit Kaffee fairer zu machen und noch mehr im Globalen Süden zum Guten zu ändern.“
Die Caritas setzt beim Einkauf nicht nur auf Fairtrade, sondern auf bio- und klimaneutrale Produkte sowie aluminiumfreie Verpackungen, betont Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien.

„Wir glauben, dass Kaffee nicht nur gut schmecken, sondern dass man ihn auch mit gutem Gewissen trinken können sollte. Wir wollen hier einen konkreten Beitrag leisten, um Kleinbauernfamilien zu unterstützen. Gerade in Zeiten der Krise ist dies wichtig“, ergänzt Schwertner. Ab 6. November ist der Kaffee von Fairtrade auch im Caritas-Shop auf der Mariahilfer Straße 77, 1060 Wien, erhältlich. (red)

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