WIEN. Immer wieder machen Medien darauf aufmerksam, wie verbesserungswürdig die Tierhaltung in Österreich ist. Aufgrund eines Skandals im Bereich Rinderhaltung erklärt nun Eva Persy, Leiterin der Tierombudsstelle Wien: „Die Angabe ‚Herkunft Österreich' allein – das zeigen die dramatischen Bilder wieder einmal – ist ein Feigenblatt, das keineswegs mehr Tierschutz im Einkaufskorb ermöglicht.” Sie fordert eine umfassende Haltungskennzeichnung für tierische Produkte in Handel und Gastronomie.
Die Chance, nicht tiergerechte Haltungseinrichtungen zu verbieten, habe der Gesetzgeber mit dem „Tierschutzpaket I” im vergangenen Jahr vertan. Ein österreichisches „Tierschutz-Label”, das auch vom Handel gefordert wird, wurde vor zwei Jahren angekündigt, doch bisher ohne Ergebnis. „Um mit dem Einkauf bewusst eine Stimme für mehr Tierschutz abgeben zu können, brauchen die Menschen jedoch klare und transparente Informationen zu den einzelnen Produkten”, betont Persy. Mit dieser Entscheidung dürften Konsumenten nicht alleine gelassen werden. (red)
