Mühlheim an der Ruhr. Edeka und Kaiser’s Tengelmann warnen vor Arbeitsplatzverlusten und erheblichen finanziellen Folgen für die Staatskasse – sollte die geplante Übernahme von Kaiser's durch Edeka, wie es nach einem entsprechenden Entscheid des Bundeskartellamts derzeit aussieht, nicht stattfinden. Demgemäß erheben Tengelmann-Inhaber Karl Erivan Haub und Edeka-Chef Markus Mosa schwere Vorwürfe gegenüber dem deutschen Kartellamt.
Öffentliche Kassen belastet
Rund die Hälfte der 16.000 Mitarbeiter von Kaiser’s Tengelmann sei von Arbeitslosigkeit bedroht, wenn Edeka das Unternehmen nicht übernehmen darf. „Fest steht, dass Kaiser’s Tengelmann definitiv aus dem Markt ausscheidet (...) Nur die ‚guten' Märkte würden Übernahmeinteressenten finden”, zitiert etwa der deutsche Tagesspiegel. Die öffentlichen Kassen würden mit 83 Mio. € Arbeitslosengeld und „mindestens 85 Mio. Euro” fehlenden Lohnsteuern und Sozialversicherungsbeiträgen belastet. „Eine falsche wettbewerbliche Entscheidung belastet nicht nur die Einzelnen, sie kostet die Allgemeinheit auch viel Geld”, so die Kritiker des Bundeskartellamts. Jene Befürchtung des Amts, der Markt könne durch den Zusammenschluss kippen, sei eine „unplausible Fiktion”. Bereits 2008 sei durch die Untersagung der mit Edeka geplanten Einkaufskooperation Tengelmann massiv geschadet worden.(red)