••• Von Paul Hafner
TRAUN. Im Frühjahr feierte die UniGruppe „Ein Jahr UniBox” – mit 20.000 registrierten Kunden und zwölf Standorten. Die Investition in technologische Entwicklungen werde fortgesetzt und eine Verdopplung der Standortzahl bis Jahresende angestrebt, kündigte Andreas Haider, Geschäftsführer und Eigentümer der UniGruppe, damals an; angesichts des kurz zuvor fixierten Endes der „Regional Box” von Mitbewerber Billa keine Selbstverständlichkeit.
Vier Monate später hat die angesagte Expansion an Fahrt aufgenommen: Nach Eröffnungen in Utzenaich (Bezirk Ried im Innkreis) und Hengsberg (Bezirk Leibnitz) kam vergangenen Freitag ein Standort hinzu, der gleichzeitig eine Werbung für die Vielseitigkeit und Anwendbarkeit des Storekonzepts darstellen soll: Die neue UniBox vor der Tabakfabrik Linz befindet sich in einem abgestellten Zugwaggon.
Graffiti-Design
„Dank des erweiterbaren und mobilen Einkaufssystems kann die UniBox überall platziert bzw. installiert werden, da ist auch ein Waggon kein Hindernis”, erklärt Haider die „kreative Weiterentwicklung” des bestehenden Konzepts. In Zusammenarbeit mit der Tabakfabrik habe man sich „für eine moderne Graffiti-Gestaltung entschieden, sodass die UniBox perfekt zum modernen Design der Location passt”.
Die neue UniBox biete einen „großen Benefit für die Mieterinnen und Mieter der Tabakfabrik, die nun einen Supermarkt direkt vor der Haustür haben”, meint Peter Hametner, Franchisepartner UniBox Tabakfabrik. „Durch zeitintensive Arbeitstage ist es oft schwierig, den klassischen Einkauf einzuplanen. Die UniBox löst dieses Problem, denn hier kann der Einkauf quasi im Vorbeigehen erledigt werden, weil das Geschäft direkt am Weg liegt.”
Auch Chris Müller, Direktor für Entwicklung, Gestaltung und künstlerische Agenden der Tabakfabrik, begrüßt den neuen Nahversorger direkt am Gelände: „Die Ansiedelung der UniBox erhöht die Attraktivität des Standorts Tabakfabrik um ein weiteres Stück und war auch ein vielfach geäußerter Wunsch in unserer Mieter-Umfrage. Dieser moderne Nahversorger ist mit seinem vielfältigen Sortiment ein Gewinn für die gesamte Community.”
Startschuss für Hybridkonzept
Wie auch in den anderen Standorten funktioniert der Einkauf in der neuen UniBox per Selfscanning-Kasse. Neu ist, dass die Bezahlung (wie auch der Eintritt) gleich von Beginn an nicht nur per Registrierung in der App, sondern auch mit Bankomat-Karte möglich ist.
Die Aktivitäten der UniGruppe in Sachen autonomer Stores beschränken sich indes nicht nur auf UniBox: Am Tag vor der Eröffnung des unbemannten „Waggon-Supermarkts” öffnete der erste Hybrid-Markt der Gruppe unter dem Nah&Frisch-Dach in Gaflenz seine Pforten. Zu den Kernöffnungszeiten klassisch betrieben, kann die Kundschaft zu den erweiterten Öffnungszeiten im Self-Service, also autonom (via Self-Scanning-Kassa) dort einkaufen – einzig die Kostbedienungstheke ist während des autonomen Betriebs geschlossen, und zur Sicherung des Jugendschutzes werden in diesem Zeitraum auch keine alkoholischen Getränke verkauft.
Haider: „Selbstverständlich trifft auch uns das Thema Personalmangel. Mit dem Hybrid-markt in Gaflenz haben wir nun ein zweites nachhaltiges und zukunftsweisendes Konzept entwickelt, um trotz solcher Herausforderungen die Nahversorgung sichern zu können.”
Nächster Halt: Wernstein
Die Eröffnung des nächsten hybrid betriebenen Nah&Frisch-Standorts – in Schenkenfelden im Mühlviertel – ist für Ende September anberaumt; weitere auf diesem Konzept basierende Standorte seien in Planung, so Haider. Als Digital Payment-Partner fungiert, wie auch bei der UniBox, Mastercard.
Was den Rollout der UniBox anbelangt, so steht noch heute (Freitag) die Eröffnung von Standort-Nummer 18 in Wernstein (Bezirk Schärding) an; für Herbst und Winter sind weitere Eröffnungen im „Kerngebiet” (Oberösterreich, Steiermark) geplant, genaue Orte werden aber noch nicht verraten.