Unverwüstliche Biertrinker
© Kurt Keinrath
Brauereiverbandsobmann Sigi Menz und GF Jutta Kaufmann-Kerschbaum.
RETAIL christian novacek 17.03.2017

Unverwüstliche Biertrinker

Die Österreicher sind mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 103 Litern jährlich im europäischen Spitzen-Trio. Die Zahl der Braustätten hat sich auf 235 erhöht.

••• Von Christian Novacek

WIEN. Pro Kopf haben die Österreicher im Vorjahr 103,2 l Bier getrunken und damit etwas weniger als 2015 (104 l). Aber weil die Bevölkerung insgesamt leicht wächst, ist ebenso der gesamte Inlandsabsatz leicht gestiegen: auf erstmals über 9 Mio. hl. Lediglich in Tschechien wird traditionell pro Kopf mehr Bier getrunken; dahinter matchen seit einigen Jahren Deutschland und Österreich um Rang 2 – diesmal offenbar zugunsten der heimischen Brauereien.

Bier schäumt über

Die liefen in 2016 auf Hochtouren und produzierten insgesamt 9,2 Mio. hl Bier. Das sind um 2,3 Prozent mehr als 2015. Der trendige Bereich der alkoholfreien Biere erfreut sich zwar mit 2,9 Prozent an einer possierlichen Zuwachsrate, die spielt sich aber auf dem vergleichsweise geringen Niveau von 0,3 Mio. hl ab. Insgesamt wurden in Österreich 8,3 Mio. hl des Gerstensafts verkauft, 0,9 Mio. hl gingen in den Export. Vice versa wurden rund 0,7 Mio. hl importiert. Das Standardbier der Österreicher ist – mittlerweile seit Jahrzehnten – das Lager/Märzen mit 5,4 Mio. hl (60% Anteil), also eher die „süße” Variante.

Das bittere Pils reiht sich unter den sogenannten Vollbieren ein – die brachten es 2016 auf 1,3 Mio. hl bzw. 14,4% Anteil am Gesamtausstoß.
Spezialbiere legten zwar um vier Prozent zu, stehen aber erst bei 325.000 hl. Weiters trinken die Österreicher 468.000 hl Radler und 368.000 hl Schankbier; beide Kategorien sind deutlich rückläufig. Leichtbier mundet den Österreichern kaum – nach einem Rückgang von mehr als einem Drittel flossen nur mehr 6.200 hl.
Brauereien-Obmann Sigi Menz weist auf die Bier-Vielfalt im Lande hin: Mehr als 1.000 österreichische Biere bedeuten einen Zuwachs der Braustätten um fast zehn Prozent auf 235 im Vorjahresvergleich; 1990 waren es sogar nur 63. Auch die Ausbildung laufe auf Hochtouren, jene zum Bier-Sommelier sei sogar groß in Mode.

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