••• Von Paul Hafner
Pünktlich zum Auftakt des neuen Jahres hat die deutsche Rewe Group eine Investitionsoffensive am Standort Österreich verkündet: 2023 sollen in Summe 460 Mio. € fließen – im Fokus stehen dabei die Modernisierung des Filialnetzes, der Ausbau von E-Ladestationen und Photovoltaik-Anlagen sowie der Ausbau der „Fair zum Tier”-Initiative.
Ein ähnlich hohes Investment ist auch für die – ebenfalls von der Rewe International in Wiener Neudorf gesteuerten – Märkte im mittel- und osteuropäischen Raum (v.a. Billa CEE, Penny International in Bulgarien, der Slowakei, Tschechien, Rumänien, Italien, Ungarn und Iki in Litauen) geplant; das gesamte Investitionsvolumen der Rewe in ihre europäischen Töchter über das neue Jahr wird auf fast eine Milliarde Euro geschätzt.
Filialen in Öko-Bauweise
Wie in der Aussendung der Rewe Group zu lesen ist, hat sich der Handelskonzern zum Ziel gesetzt, „aktiv Beiträge zum Klimaschutz und zur Mobilitätswende zu leisten”. Aktuell sind in Österreich 129 Filialen sowie Lager- und Zentralstandorte mit PV-Anlagen ausgestattet und decken vor Ort bis zu 30% des Strombedarfs ab; gegenwärtig sind 76 Filialstandorte mit E-Ladestationen ausgestattet, wobei die Schnellladekapazitäten schrittweise erhöht werden sollen.
Nachdem 2022 sechs Märkte mit der „Greenpass”-Zertifizierung ausgezeichnet wurden, soll der für besonders ökologische Bauprojekte vergebene Qualitätsnachweis bis 2025 mindestens 40 Filialen zuteil werden.
In den Ländern außerhalb Österreichs, in denen die Rewe Group tätig ist, sind 366 E-Ladestationen und 200 PV-Anlagen installiert, 173 PV-Systeme kommen 2023 dazu.
Über 100 Neu- und Umbauten
Insgesamt 37 neue Lebensmittelgeschäfte (28 Billa/Billa Plus, sechs Penny und drei Adeg) sowie acht Bipa-Filialen eröffnete die Rewe 2022 in Österreich. 2023 hält der Expansionskurs mit 32 LEH-Neueröffnungen (26 Billa/Billa Plus, vier Penny und zwei Adeg) sowie zehn Bipa-Filialen an. Nach der Modernisierung von 57 Rewe-Standorten im Vorjahr sind heuer 60 Wiedereröffnungen geplant. „Der Fokus liegt weiterhin auf der Erweiterung und Modernisierung bereits vorhandener Standorte, um den Kundinnen und Kunden ein zeitgemäßes Einkaufserlebnis bieten zu können”, erklärt Rewe-Pressesprecher Paul Pöttschacher.
Am stärksten soll das Filialnetz – wie im Vorjahr – in Wien (+10) wachsen, auch in der Steiermark (+8) und in Niederösterreich (+7) wird noch Verdichtungspotenzial gesehen; keine Neueröffnungen sind in Tirol und Vorarlberg geplant.
Einen Rekord konnten die Handelsfirmen der Rewe in Österreich bei den Spenden verzeichnen: 2022 wurden erstmals Lebensmittel im Wert von über 40 Mio. € an sozial-karitative Organisationen abgegeben.
„Tierwohl”-Rollout
Nachdem Billa 2020 als erster heimischer Lebensmittelhändler auf 100% Frischfleisch (inkl. Pute) aus Österreich gesetzt hat, wurde das Frischfleisch-Angebot 2022 in allen Bedientheken im Osten des Landes auf Tierwohl-Qualität von Ja! Natürlich und Fair zum Tier umgestellt; in den kommenden Monaten soll die flächendeckende und landesweite Umstellung komplett abgeschlossen sein.
Auch die Regionalitäts-Offensive soll weiter vorangetrieben werden. Derzeit bezieht Billa 94.000 Produkte von mehr als 2.500 österreichischen Lieferanten – erstere Zahl könnte heuer die 100.000-Marke knacken.
Ausbau des Lehrlingsangebots
Mit aktuell rund 2.3000 Lehrlingen bildet die Rewe knapp 15% aller Lehrlinge im österreichischen Handel aus. Nachdem man bereits in den letzten zehn Jahren das Lehrstellenangebot fast verdoppelt hat, stehen die Zeichen weiter auf Ausbau, wie Rewe-Vorstand Marcel Haraszti betont: „Wir sind begeistert von den motivierten jungen Menschen, die jedes Jahr ihre Lehre bei uns beginnen. Daher investieren wir auch weiterhin in die persönliche und fachliche Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zukunft.”