WIEN. Während Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel am Mittwochvormittag zurückruderte und den Entschluss zur Verordnung einer „Osterruhe” zurücknahm, wurde nur wenige Stunden später hierzulande eine solche für Ostösterreich beschlossen. Die Aufregung in der Branche ist groß – nicht zuletzt, weil im Zuge des Schwenks für die Zeit nach der Osterruhe verpflichtende Zutrittstests für den Handel angekündigt wurden.
Düstere Aussichten
Von Gründonnerstag (1. April) bis Osterdienstag (6. April) gehen Wien, Niederösterreich und Burgenland laut Plan in einen harten Lockdown samt ganztägigen Ausgangsbeschränkungen und geschlossenem Handel. Damit entgehen rd. 10.000 Geschäften gleich vier umsatzstarke Einkaufstage. Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will spricht von einem „absoluten Alptraum für die Branche”, der nunmehr „schon das zweite Mal in Folge das so wichtige Ostergeschäft entgehe”; den Umsatzverlust schätzt er auf rd. 500 Mio. €.
Noch mehr ins Gewicht fallen würden die ab 7. April vorgesehenen Zutrittstests, die schon im Jänner unter dem Schlagwort „Freitesten” diskutiert (und verworfen) worden waren. Nach Prognosen könnten sie – sofern auf Ostösterreich beschränkt – einen Umsatzentgang von ca. 280 Mio. € pro Woche bedeuten. Will: „Zutrittstests würden kaum etwas an den Corona-Fallzahlen ändern, aber bis zu zwei Drittel aller Umsätze im Handel vernichten. Diese sinnlose Maßnahme würde Tausende Unternehmen in ihrer Existenz gefährden und Zehntausende Arbeitsplätze kosten.” (haf)