Herzogenaurach. Das vergangene Jahr war ungemütlich für den deutschen Sportartikelhersteller Adidas. Speziell bekam das auch Vorstandschef Herbert Hainer zu spüren. Bei der Fußball-WM jubelte der Konzern noch, doch die Ernüchterung ließ nicht lange auf sich warten: Der Zusammenbruch des Golf-Geschäfts und Probleme in Russ-land führten zu einer deftigen Gewinnwarnung.
Letztlich legte der Umsatz nach vorläufigen Zahlen 2014 nur um 2 Prozent auf 14,8 Mrd. € zu. Als Gewinn blieben rund 650 Mio. € übrig, nach 787 Mio. € im Jahr zuvor. Analysten erwarten keine großen Überraschungen mehr. Im vergangenen Jahr hatten Währungseffekte dem zweitgrößten Sportartikelhersteller der Welt kräftig zugesetzt; 2015 werde Adidas vom inzwischen schwächeren Euro profitieren. „Auf der Umsatzseite bekommen wir auf jeden Fall einen positiven Effekt”, erläuterte Ingbert Faust vom Investmenthaus Equinet. Zugleich sei das Unternehmen beim Einkauf von Rohstoffen in diesem Jahr noch abgesichert.
Ziel: 20 Mrd. Euro Umsatz
Faust geht auch davon aus, dass 2015 für Adidas operativ besser laufen wird. „Das große Risiko für das Jahr bleibt weiterhin Russland, da wird ein Fragezeichen bleiben”, betonte Faust. „Und das sind nun mal acht, neun Prozent vom Umsatz.” Adidas selbst will sich aber nicht einschüchtern lassen. Im Management des DAX-Konzerns gab es bereits einigen Wandel, Ende März wird die neue Mittelfrist-Strategie vorgestellt. Ziel sei es laut einem Medienbericht, den Umsatz bis 2020 auf 20 Mrd. € zu steigern. (dp)