Bad Hersfeld. In Deutschland gehen die Amazon-Streiks weiter. Seit gestern, Montag, wurde deutschlandweit in sechs Logistikzentren an fünf Standorten die Arbeit niedergelegt. Betroffen sind neben Bad Hersfeld auch die Zentren in Leipzig, Rheinberg, Werne und Graben. Einen Einfluss auf die Einhaltung der Lieferzeiten werde der Ausstand laut Amazon aber nicht haben.
Verhärtete Fronten
Die Gewerkschaft Verdi will nun schon seit mehr als zwei Jahren für die rund 10.000 Mitarbeiter in Deutschland einen Tarifvertrag auf dem Niveau des Einzel- und Versandhandels durchsetzen. Die unveränderte Position Amazons lautet diesbezüglich: Nein. Man sehe sich als Logistiker und verweist deshalb auf eine Bezahlung am oberen Ende des Branchenüblichen. Auch den Umstand, dass es bei Amazon kein Urlaubsgeld und weniger Urlaubstage gibt, beanstandet die Gewerkschaft. „Amazon-Beschäftigte haben nur 28 Arbeitstage Urlaub, der tarifliche Anspruch wären 30 Tage. Bei dem monatlichen Verdienst, der für die langjährig beschäftigten Versandmitarbeiter in Bad Hersfeld bei 1.950 Euro Brutto liegt, ist es kaum möglich, für eine Urlaubsreise etwas zurückzulegen”, kommentierte Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. Amazon erwiderte daraufhin: „Viele der Extras, wie etwa die Mitarbeiteraktien, sind traditionellen Tarifverträgen unbekannt.” (dp/APA)