Welche Zukunft haben Flugblätter?
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RETAIL daniela prugger 17.06.2016

Welche Zukunft haben Flugblätter?

Laut der österreichischen Flugblattstudie liest jeder fünfte Befragte weniger oder keine Flugblätter mehr – das Informationsverhalten der Österreicher hat sich eindeutig verändert.

••• Von Daniela Prugger

WIEN. Die digitale Transformation ist bei den Flugblättern nicht aufhaltbar – das belegt auch die vor Kurzem präsentierte österreichische Flugblattstudie 2016, die vom Marktforschungsinstitut MindTake im Auftrag des Aktionsportals wogibtswas.at durchgeführt wurde. Ziel der repräsentativen Umfrage unter insgesamt 2.004 Österreichern im Alter von 15 bis 69 Jahren im Erhebungszeitraum 10. März bis 24. März 2016 war die detaillierte Untersuchung des Informationsverhaltens der Konsumenten in Bezug auf Aktionen und Angebote des Handels unter Einbeziehung der digitalen Kanäle.

Jeder Fünfte hat genug

Demnach befinden sich die Informationsgewohnheiten der Käufer in einem starken Umbruch. Nur mehr 8,2 Prozent der Österreicher informieren sich ausschließlich über Flugblätter. Um alle Konsumenten flächendeckend zu erreichen, brauche es mittlerweile eine starke Einbindung des digitalen Kanals, um vor allem junge Menschen zu erreichen – das indizieren die Ergebnisse. Schließlich nutzt bereits jeder Dritte Aktionsportale bei der Suche nach Aktionen und Angeboten.

Flugblätter werden bevorzugt zu Hause gelesen; unterwegs, in der Arbeit und im Geschäft spielen die digitalen Kanäle ihre Stärken aus und liegen hier in der Nutzung bereits voran. Jeder fünfte Befragte gibt an, dass er heute weniger oder gar keine Flugblätter mehr liest. Knapp 6 von 10 Personen (57,7%) monieren, dass sie eher zu viel bzw. deutlich zu viel Flugblätter zugestellt bekommen; jeder 5. Wiener Haushalt ohne „Bitte keine Werbung”-Aufkleber möchte gern einen verwenden. Die Studie hat insgesamt vier Haupt-Nutzergruppen identifiziert: 90,3% der Befragten informieren sich sowohl über Flugblätter als auch über das Internet; 8,2 Prozent, primär ältere Personen, informieren sich einzig und allein über Flugblätter; ein knappes Prozent (0,8 Prozent) verlässt sich ausschließlich auf digitale Informationskanäle und nur 0,7 Prozent informieren sich prinzipiell nicht über Aktionen und Angebote, unabhängig von den zur Verfügung stehenden Medienkanälen. Die zwei wichtigsten Anwendungsfälle für digitale Medien sind die konkrete Suche nach Aktionen und Angeboten einzelner Produkte (71,7%) und als Ersatz, wenn das Print-Flugblatt nicht mehr bei der Hand ist bzw. schon weggeworfen wurde (36,2%).

Digitale Transformation

90% kombinieren Flugblätter und Internet miteinander. Vor allem junge Menschen greifen häufiger zu digitalen Alternativen. Das Internet wird generell eher anlassbezogen genutzt, wenn ein konkretes Produkt gesucht wird oder das Flugblatt nicht (mehr) zur Verfügung steht. „Die digitale Transformation ist bei den Flugblättern mittlerweile unübersehbar. Während bei älteren Konsumenten Aktionsportale als praktische Ergänzung genutzt werden, ist in jüngeren Zielgruppen die digitale Substituierung der Flugblätter zum Teil bereits Realität geworden”, resümiert Oliver ­Olschewski, Geschäftsführer von wogibtswas.at. Die konsequente Arbeit von wogibtswas werde durch die Bestätigung gekrönt, „dass wir laut dieser Studie das mit Abstand bekannteste und meistgenutzte Aktionsportal Österreichs betreiben. Angesichts der Tatsache, dass auf Smartphones bis zu 150 Mal pro Tag Informationen abgerufen werden, sehen wir für unseren Dienst ein weiteres starkes Wachstumspotenzial für die nächsten Jahre, das auch durch die vorliegende Erhebung bestätigt wird”, so Olschweski weiter.

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