••• Von Daniela Prugger
BADEN BEI WIEN. Das Thema Zuckerreduktion spielt für die Nöm AG eine besondere Rolle. „Wir arbeiten seit 2016 vorausschauend an einer kontinuierlichen Rezeptumstellung zur Zuckerreduzierung unserer Hauptmarken. Bis heute konnten wir so insgesamt rund 500 Tonnen Zucker, das sind rund 170 Millionen Stück Würfelzucker, in Österreich einsparen”, erklärt Nöm-Marketingleiterin Veronika Breyer.
Konsumenten sind Experten
Ganz ohne Zucker wird es Milchprodukte jedoch nie geben, denn der natürliche Milchzucker von durchschnittlich 4,6 g pro 100 ml bleibt bestehen. Bei den Marken fru fru und nöm mix konnte das Unternehmen eine Senkung auf bis zu 6,4 g an zugesetzten Zucker pro 100 g erreichen und beim nöm Kakao auf 4,3 g pro 100 ml. „Damit liegen die Zuckerwerte der Nöm Produkte auf bis zu 2,6 Gramm unter den neu definierten Sipcan-Orientierungswerten”, so Breyer.
Die Konsumenten haben sich in den vergangenen Jahren zu Ernährungsexperten entwickelt: Nährwerte werden genau geprüft und hinterfragt und das ist laut Breyer gut so. „Es liegt an uns, unsere Konsumenten wieder an weniger Süße zu gewöhnen. Es erfordert sehr viel Fingerspitzengefühl, den gewohnten exzellenten Geschmack eines Produkts aufrechtzuerhalten und dabei Stück für Stück den zugesetzten Zucker zu reduzieren. Am Ende des Tages muss das Produkt trotzdem schmecken, und auch wenn der Wunsch nach weniger Zucker gesellschaftlich gewachsen ist, entscheidet der Geschmack, ob das Produkt noch einmal in den Einkaufswagen wandert.”
Die Lebensmittelbranche wird in die Verantwortung genommen. Auch das Interesse an alternativen Süßungsmitteln ist groß und wird laut der Marketingexpertin oft sogar von Konsumenten selbst vorgeschlagen. Die hausinterne Produktentwicklung sei im ständigen Austausch mit Ernährungsexperten, prüfe und optimiere die Rezepte laufend.
Neue Produktlinie
Mitte März präsentiert Nöm außerdem ein neues Markenkonzept. Die moderne Markenplattform soll Körper- und Ernährungsbewusstsein unter der Marke „nöm für mich” vereinen und umfasst ein Kefir-Sortiment am Puls der Zeit. 100% Natur, reich an Bifidobakterien, mit Vitamin A und B12, sind die Kefir- Produkte eine Calcium- und Proteinquelle für einen aktiven und gleichzeitig bewussten Alltag.
„Mit der Kraft aus einem Naturprodukt etwas Gutes ‚für mich' zu tun, ist unser Ansatz. Kefir ist ein in Vergessenheit geratenes Milchprodukt aus alter, bewährter Tradition. Wir modernisieren das Produkt in einem Lifestyle-Markenumfeld und bieten innovative Natursnacks und Drinks mit Kefir für einen bewussten Genussmoment”, so Breyer. Das Sortiment besteht aus milden nöm Kefir-Drinks in der Sorte Natur, Himbeere und Multifrucht; sie bieten ein natürlich erfrischendes Trinkerlebnis.
Begleitet wird der Produktlaunch von einer Werbekampagne in TV, Out-of-Home, Print und Online, die den bewussten Genuss in Szene setzt. Breyer: „Als Nr.1-Proteinmarke Österreichs werden wir ebenfalls mit innovativen Konzepten in neuen Segmenten Fuß fassen.”
Die Nöm-Ökobilanz
In den vergangenen Jahren hat die Nöm AG außerdem viele Maßnahmen im Bereich Tierwohl und Nachhaltigkeit umgesetzt. „Als erste und bislang einzige CO2-neutrale Molkerei werden wir weiter Schritte setzen, die der Umwelt auf lange Sicht guttun. Unsere Kinder und Enkelkinder müssen beruhigt in die Zukunft blicken können; dazu tragen wir bereits erheblich bei und übernehmen diese Verantwortung vorausschauend”, sagt Breyer. Die Molkerei implementierte bereits 2008 ein Energiekonzept, um die Emissionen nachhaltig zu reduzieren; sie produziert seit 2016 CO2-neutral.
Die Nöm war auch die erste Molkerei, die eine 100% rePET- Milchflasche präsentierte – eine Flasche, die aus recyceltem Material besteht und durch ihre Transparenz zu 100% recycelbar ist und so wieder einwandfrei in den Recyclingkreislauf rückgeführt werden kann.
Tierwohl weiter verbessern
„Die Ökobilanz von Verpackungen bekräftigt unsere Zielsetzung nach wie vor. Hier geht klar hervor, das PET-Einwegflaschen mit hohem Rezyklatanteil in der Ökobilanz deutlich vor der Glas-Mehrwegflasche liegen und damit einen geringeren CO2-Fußabdruck hinterlassen”, erklärt Breyer. Beim Tierwohl versucht das Unternehmen, ein Zeichen zu setzen: Seit 2020 ist die dauernde Anbindehaltung in allen Nöm-Betrieben ausnahmslos verboten. „Alle Nöm-Bauern halten ihre Kühe ausschließlich im Laufstall oder einer Kombinationshaltung mit Auslauf an mindestens 120 Tagen im Jahr oder auf der Weide”, so Breyer. Alle 2.500 Nöm-Bauern aus Niederösterreich, der Oststeiermark und dem Burgenland seien ausschließlich Familienbetriebe mit durchschnittlich 22 Kühen im Stall, die Pflege in kleinen Herden genießen.