Wien. 7,8 kg Fisch pro Kopf werden in Österreich pro Jahr verspeist. „Die Österreicher sind wahrlich keine großen Fischesser”, fügt Axel Hein, Meeresexperte des WWF in Österreich. Aber auch hierzulande soll das Angebot stimmen, verantwortungsvolle Zucht und Fangmethoden gefördert und belohnt werden.
Bei Spar, so Hein, sei man von Anfang an – also seit 2011 – auf offene Ohren gestoßen. 95 Prozent der angebotenen Fischprodukte des Händlers mit Sitz in Salzburg stammen mittlerweile aus verantwortungsvollen Quellen. Rund 400 Artikel aus Frischfisch-Theke, in Kühlung, Tiefkühlung, Glas oder Dose sind also nach dem WWF-Ampelsystem mit „grün” oder „gelb” bewertet. „Grün” bedeutet dabei, dass die Produkte aus Quellen stammen, die ein Gleichgewicht zwischen Fischfang und Fischbestand sicherstellen, oder deren Zucht in einer für die Natur verträglichen Art und Weise durchgeführt wird bzw. MSC-zertifiziert sind. 25 Prozent sind „gelb” gekennzeichnet (Verbesserungsbedarf), 5 Prozent fallen unter „rot”, wozu der WWF sagt: „Lieber nicht”.
„Vorbild für die Branche”
„Von den 400 Artikeln sind 100 Eigenmarkenprodukte”, präzisiert Spar-Vorstandsvorsitzender Gerhard Drexel, und weiter: „Wir wollen eine Umstellung beim Fisch, die vom Frischfisch über die Dose bis hin zum Fisch auf der Pizza reicht.” Nicht nur bei der Bewertung, sondern auch bei der Umstellung auf schonendere Fangmethoden und -gebiete arbeitet der Händler mit dem WWF zusammen. „Dieser Einsatz für die Artenvielfalt in den Meeren ist vorbildhaft für die ganze Branche”, so Hein. Zwar seien die Populationen mancher Arten langfristig bedroht, manche würden sich aber auch wieder erholen. Der WWF versucht, Spar auch auf der Suche nach alternativen und besseren Bezugsquellen zu unterstützen. Nachhaltig sei besonders jener Fisch, der in natürlicher Umgebung, in sauberem Wasser und mit gesundem Futter aufgewachsen ist und keine langen Transportwege hinter sich hat. Auf den Philippinen läuft ein WWF-Projekt zum Erhalt der Gelbflossen-Thunfische: Sie werden von kleinen Fischerbooten aus per Handleine gefangen; so wird einerseits sichergestellt, dass die Bestände in der Region auch zukünftig nicht überfischt werden, und dass die kleinen Fischereien auch weiterhin eine Lebensgrundlage haben. Ab Mitte des Jahres wird es bei Spar auch Riesengarnelen aus einer ecuadorianischen Bio-Garnelen-Farm geben.