WIEN. Im Jahr 2017 betrat die norwegische Sporthandelskette XXL den österreichischen Markt – mit Plänen, die ganz dem Namen entsprachen: In allen Landeshauptstädten sollten Filialen eröffnet werden, von bis zu 3,5 Mio. € Investment pro Filiale war die Rede, langfristig plante man mit bis zu 20 Stores.
Lange Zeit schien das Geschäft gut zu laufen, 2021 eröffneten Standort Nummer acht in Klagenfurt sowie ein Zentrallager in Enzersdorf, „vor den Toren Wiens”– ein „historischer Moment” für den Händler, wie dieser via Aussendung wissen ließ; handelte es sich dabei doch um das erste XXL-Zentrallager außerhalb Norwegens.
Keine zwei Jahre später bahnt sich nun der nächste historische Schritt an: XXL zieht schon wieder aus dem Zentrallager aus, wie XXL-Österreich-Chef Magnus Kreuger dem Standard auf Anfrage mitteilte.
„Alle Optionen offen”
Fix ist darüber hinaus die Schließung eines Filialstandorts im ersten Quartal 2023 – man arbeite aktuell an einer „strategischen Überprüfung”, so Kreuger, und halte sich dabei „alle Optionen offen”.
Branchenintern wird von einem Totalrückzug aus Österreich gesprochen, es würden Nachmieter für sämtliche Filialen gesucht; die Suche gestalte sich allerdings schwierig, der Bedarf für derartige Verkaufsflächen (im Schnitt um die 3.000 m²) ist bei der – teils ebenfalls stark krisengebeutelten – Konkurrenz aktuell nicht gegeben.
Noch 2020 sind laut Standard-Infos über vier Mio. € in Werbung und über fünf Mio. € in Mieten und Pachten geflossen; das Unternehmen habe mit 189 Mitarbeitern rund 58 Mio. € Umsatz gemacht und laut RegioData einen Marktanteil von knapp mehr als drei Prozent gehabt. (APA/red)