WIEN. Die Lohnnebenkosten bei den Mitarbeitern im Lebensmittelhandel sollen gesenkt werden. Das fordert die Wirtschaftskammer inklusive namhafter Branchenvertreter. Weiters: Eine Senkung der Körperschaftssteuer und Förderungen für Investitionen sollen den Post-Corona-Aufschwung nachhaltig ausfallen lassen.
Investitionsfreibetrag
Wirtschaftskammer-Lebensmittelhandel-Obmann Christian Prauchner plädierte für einen Investitionsfreibetrag von 20%; bei der Digitalisierung könne er auch auf 30% angehoben werden. Weiters sei jetzt vor allem Planungssicherheit im Hinblick auf die gesetzliche Lage wichtig für die Unternehmen.
Auch Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer will im Kontext „keine Überregulierung, keine Bevormundung und keinen Zwang” für den Lebensmittelhandel. Er forderte eine Steuerreform und gleichfalls günstigere Rahmenbedingungen für Investitionen.
Leistung müsse sich lohnen, sagte Spar-Chef Fritz Poppmeier und schlug als unmittelbare Entlastung für die Bevölkerung – neben Steuerreform und Senkung der Lohnnebenkosten – einen „Österreich-Tausender” vor. Den soll man im Lohnsteuerausgleich zusätzlich für in Österreich konsumierte Leistungen absetzen können.
Desgleichen pochte der Handelsverband in einer Aussendung auf eine Senkung der Lohnnebenkosten; Österreich sei hier „EU-weit Nachzügler”, nirgendwo sonst in Europa würden Unternehmen so viel für ihre Beschäftigten zahlen, ohne dass es den Angestellten selbst bleibe. „Wir müssen jetzt den Faktor Arbeit entlasten, das ist das beste Investment in die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes”, erläutert Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Den von Poppmeier vorgeschlagenen „Österreich-Tausender” unterstützt der Handelsverband.
Positive Konsum-Initiativen könnten sich auch günstig mit dem erwarteten Wirtschaftsaufschwung kombinieren. Das Konsumbarometer des Handelsverbands weist jedenfalls bereits für das zweite Quartal 2021 eine signifikant positive Entwicklung aus.
Entspannung & Zuversicht
„Die Lockerungen der Corona-Maßnahmen haben im zweiten Quartal 2021 zu einer deutlichen Entspannung der wirtschaftlichen Lage und einem neuen Klima der Zuversicht geführt. Aktuell ist die Verbraucherstimmung so gut wie noch nie seit Beginn der Coronapandemie, wir erleben einen regelrechten Nachhol-Trend”, bestätigt Will – und bekräftigt: „Jetzt müssen wir alles dafür tun, dass die vierte Welle das Comeback der heimischen Wirtschaft nicht beendet.” (red)