Mobiles Bezahlungssystem aus Österreich
© Chris Haderer
Michael Suitner, CEO Secure Payment Technologies, und Petra Postl, Erste Bank.
TECHNOLOGY 03.07.2015

Mobiles Bezahlungssystem aus Österreich

Secure Payment Technologies Das „Blue Code”-System arbeitet plattformübergreifend mit Android und iOS-Geräten

Wien. Apple versucht zwar mit Apple Pay das bargeldlose Bezahlen zu revolutionieren – das System ist aber nicht der Weisheit letzter Schluss. Christian Pirkner, Vorstand der BC Capital AG, ist der Meinung, dass es bessere Lösungen gibt, wie beispielsweise das „Blue Code”-System von Secure Payment Technologies. Dabei handelt es sich um eine App für das mobile Bezahlen, die „ohne amerikanische Kreditkartennetzwerke oder undurchschaubare Funktechnologien auskommt”, sagt Pirkner. Blue Code ist als App sowohl für Android-Systeme wie auch iOS-Geräte verfügbar und arbeitet mit konventioneller Hardware zusammen, die im Regelfall bereits im Einzelhandel eingesetzt wird.

Limits und Banken

Die Erste Bank bietet das Blue Code-System seit dieser Woche im Rahmen ihres Online-Banking-Service an, die App an sich kann aber mit jeder Bankverbindung genützt werden. Erste Bank-Kunden haben ein Limit von 1.200 €, alle anderen Bankverbindungen sind derzeit auf 200 € Limit reduziert. „Wir arbeiten aber daran, das System auch mit anderen Banken anzubieten”, sagt Michael Suitner, Gründer und Geschäftsführer von Secure Payment Technologies. Das Arbeitsprinzip der App ist recht einfach: Nach einer Registrierung generiert die App für jeden Bezahlvorgang im Geschäft einen nur für kurze Zeit gültigen Strichcode; der wird mit dem Scannersystem der Kasse erfasst und über die Kassensoftware verifiziert. Ist der Code einmal eingescannt, nimmt der Zahlvorgang seinen Lauf: Während die App nur einen Strichcode zur Verfügung stellt, der keine Informationen über die Betragshöhe enthält, wickeln Kassensoftware und ein Cleaning-Server den Rest ab. Erste Bank-Kunden wird der Zahlungsbetrag ähnlich wie bei einer Bankomat-Behebung sofort abgebucht, Kunden anderer Kredit-institute erhalten eine Lastschrift auf ihr Konto. Vor jeder Bezahlung muss die App mit einem PIN-Code freigeschaltet werden. „Das System zeichnet sich vor allem durch seine einfache Handhabung aus”, sagt Suitner. „Das zur Verrechnung notwendige Software-Modul ist in der Kassensoftware großer Anbieter bereits enthalten oder kann umgehend implementiert werden.” Die Erste Bank bietet Blue Code im Rahmen ihres Online-Bankingsys-tems George an: „Für die Kunden entstehen dadurch keine zusätzlichen Kosten”, sagt Petra Postl, Leiterin Channel Development bei der Erste Bank. Das System ist auch ­plattformübergreifend, wobei eine Version für Windows noch nachgeliefert wird. „Und: Blue Code läuft auch auf der Apple Watch”, freut sich Christian Pirkner. (red)

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