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© Zenith(6)

britta biron 22.03.2019

Auf der Höhe der Zeit

Zenith feiert den 50. Geburtstag seines legendären Kalibers El Primero mit einem limitierten Set und exklusiven Events.

Le Locle. Um ein Haar wäre mit dem El Primero schon nach sechs Jahren Schluss gewesen. 1975 hatte die US-amerikanische Eigentümerholding von Zenith nämlich beschlossen, die Produktion von Mechanikuhrwerken, die bereits gedrosselt worden war, gänzlich einzustellen. Man sah für sie im Zeitalter der modernen Quartzwerke keine Zukunft mehr. 1976 erhielt Zenith dann die Order, den Werkzeug- und Maschinenbestand zu verschrotten.

Charles Vermont, Leiter eines Zenith-Ateliers, hielt diese Entscheidung für völlig falsch und da er seine Vorgesetzten nicht umstimmen konnte, griff er zur Selbsthilfe: Heimlich, still und leise brachte er alle für die Anfertigung des El Primero-Kalibers erforderlichen Werkzeuge am Dachboden des Firmengebäudes in Sicherheit.
„Er war ein echter Held, der lieber seinen Job riskierte, als uhrmacherisches Wissen zu vernichten”, zollt Alexander Seidl, CEO von Zenith Austria & CEE, dem widerspenstigen Uhrmacher Respekt.

Vergangenheit …

Das Jubiläums-Set zum 50. Geburtstag von El Primero enthält neben drei Uhren – einem exakten Nachbau des El Primero-Chronografen von 1969, einer Chronomas­ter und einer Defy El Primero 21 – daher auch ein besonderes Extra, das an Vermonts Werkzeug-Rettungsaktion erinnert: die authentische Nachbildung einer Pressform für die Kupplungsradbrücke. Sie ist gleichzeitig auch eine Einladung an den Käufer, die Manufaktur in Le Locle zu besuchen und dort zwei Kupplungsradbrücken zu stanzen, von denen eine – versehen mit dem eingravierten Namenszug am Eingang des ehemaligen Dachbodenverstecks – angebracht wird.
Ein Verweis darauf, dass das El Primero-Werk immer mit der Zeit geht und sich stets weiterentwickelt, ist, dass in der Jubiläumsbox bereits ein Platz für eine vierte Uhr reserviert ist, deren Werk sogar Tausendstelsekunden wird messen können. Auf dieses Meis­terwerk der Uhrmacherkunst wird man aber noch ein paar Jahre warten müssen.

… Gegenwart & Zukunft

Präsentiert wird das auf 50 Stück limitierte Set, das als besondere „Spielerei” auch eine Uhrmacherwerkbank im Miniaturformat samt verstellbarer Beleuchtung, Lupe und Schraubenzieher enthält, im Rahmen einer besonderen Event­reihe, die heuer jeden Monat in einer wichtigen Weltmetropole Station macht.
Das erste Le Grenier Club-Dinner, bei dem auch eine außergewöhnliche Fotoausstellung von Studenten der Hochschule für Kunst und Design in Lausanne gezeigt wird, fand im Jänner in Mailand statt, im Februar folgte London und im März ist Tokyo an der Reihe. Weiters stehen noch Paris, Hongkong, New York, Shanghai, Singapur, Moskau, Mexiko City und Genf am Tourplan.
Österreichische El Primero-Fans müssen sich aber nicht benachteiligt fühlen: Laut Seidl wird es im Mai in Wien ebenfalls eine sehr exklusive Veranstaltung geben.
Das Jubiläums-Set ist natürlich nicht die einzige Neuheit. Vom Pilot Type 20-Chronografen gibt es neue Modelle in Blau und Schwarz, eine Limited Edition zum 50. Geburtstag der Trinidad-Zigarre von Cohiba sowie ein Modell mit Gehäuse aus Sterlingsilber. Die Defy Classic wurde um neue Versionen aus blauer, weißer und schwarzer Keramik sowie Titan-Roségold-Bicolor ergänzt.
Ein klarer Fokus auf einige wenige neue Varianten der Bestseller-Modelle ist, so Seidl, das Konzept hinter der 2019er-Kollektion und angesichts der aktuellen Marktgegebenheiten die beste Erfolgsstrategie. Auch der Vertrieb soll gestrafft werden. „Wir reduzieren das Händlernetz signifikant in allen Märkten, um unsere Uhren nur noch in einem ihrer Qualität ad-äquaten Umfeld zu präsentieren.”

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